Viel wird geredet von Trash-Fernsehen und wie es die Würde des Menschen untergräbt. Dabei ist die am Sonntag endende 16. Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" der Beleg fürs Gegenteil. Als Nachweis mögen die Dschungel-Insassen Cosimo Citiolo und Djamila Rowe gelten. Citiolo, der selbst ernannte "Checker vom Neckar", erlangte ein bisschen Popularität durch absichtlich skurrile Auftritte in Castingshows und im Reality-TV. Rowe wurde durch eine erfundene Affäre mit einem Politiker bekannt. Die beiden kommen also vom Bodensatz des Promilebens, gelten als Witzfiguren im übelsten Sinn des Wortes.

Das Dschungelcamp zeigt nun also, wie diese beiden Menschen so sind. Citiolo ist ein lustiger, sensibler Typ ohne erkennbare Arglist. Ein Mann, der andere unterstützt und aufheitert. Ein Klassenclown, der im Mittelpunkt stehen will, um seine Unsicherheit zu kaschieren. Rowe ist eine Frau, die sich keine Illusionen mehr über das Leben leistet. Eine intelligente, sensible Erscheinung, der (abgesehen von den aufgespritzten Lippen) Selbstbetrug fremd scheint.

Man sieht: Kein Fernsehformat kann so bescheuert sein, dass es nicht die menschliche Würde zum Vorschein brächte. Jene von Cosimo und Djamila glänzt und strahlt besonders hell.