Die öffentlichen Stellen haben im 2. Quartal 2022 rund 47,8 Millionen Euro für Werbung in Medien ausgegeben. Das geht aus den am Donnerstag von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor. Damit liegt ein markanter Rückgang von ca. 12,2 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 und eine Rückkehr auf vorpandemisches Niveau vor. Die Ausgaben der Bundesregierung sanken um rund 3,7 Mio. Euro auf ca. 7,1 Mio. Euro. Werbegelder an Google und Facebook zogen weiter an.

Die meisten Werbegelder an Medien flossen auf Regierungsebene mit ca. 2,1 Mio. Euro aus dem Bundeskanzleramt. Zugleich lag dort mit einem Minus von 3,5 Mio. Euro der größte Ausgabenrückgang vor. An zweiter Stelle landete das Umwelt- und Energieministerium mit rund 1,4 Mio. Euro Inseratenausgaben (plus 1,1 Mio. Euro). Das traditionell werbefreudige Finanzministerium reduzierte auf rund 1,2 Mio. Euro (2021: 2,3 Mio. Euro). Die Inseratenschaltungen von Verteidigungs- (rund 770.000 Euro) und Innenministerium (ca. 680.000 Euro) blieben stabil.

Wien war werbefreudigstes Bundesland

Die Stadt Wien wendete rund 5 Mio. Euro (minus ca. 3,4 Mio. Euro) auf. Rechnet man ihre Beteiligungen hinzu, dann erhöht sich die Summe im 2. Quartal auf ca. 7,4 Mio. Euro. Nächstwerbefreudige Bundesländer waren Oberösterreich (ca. 1,2 Mio. Euro) und Niederösterreich (ca. 920.000 Euro). Die Wirtschaftskammer investierte rund 3,7 Mio. Euro in Medienwerbung, die Arbeiterkammer ca. 1 Mio. Euro und der ORF 2,9 Mio. Euro.

Auf die drei Boulevardblätter des Landes entfielen samt deren Online-Portalen und Beilagen rund 9,1 Mio. Euro und damit etwas weniger als ein Fünftel der Inseratenschaltungen der öffentlichen Hand. Dennoch verbuchten "Kronen Zeitung", "Heute" und "Österreich" allesamt Rückgänge. Die "Kronen Zeitung" (inkl. Online-Portale, ohne Kronehit) kam auf rund 4,2 Mio. Euro (minus 2,4 Mio. Euro), wobei rund 790.000 Euro von der Bundesregierung und rund 550.000 Euro von der Stadt Wien stammten. "Heute" erhielt rund 2,6 Mio. Euro (minus 1,4 Mio. Euro). Die Bundesregierung steuerte rund 460.000 Euro, die Stadt Wien rund 630.000 Euro davon bei. Die Mediengruppe Österreich (inkl. oe24.at) generierte rund 2,4 Mio. Euro (minus 900.000 Euro) aus Werbeeinnahmen der öffentlichen Hand. Rund 640.000 Euro kamen von der Bundesregierung, 500.000 Euro von der Stadt Wien.

Am meisten erhielt der ORF

Am meisten Werbeschaltungen der öffentlichen Hand erhielt im 2. Quartal dieses Jahres der ORF mit rund 5,7 Mio. Euro (minus ca. 1,6 Mio. Euro). Der "Kurier" kam auf ca. 2,3 Mio. Euro, die Regionalmedien Austria (RMA) auf ca. 1,8 Mio. Euro und "Der Standard" auf ca. 1,7 Mio. Euro.

Entgegen dem Trend legten die Werbegelder für internationale Plattformen weiter zu. Google (inkl. Youtube) befand sich mit ca. 2,8 Mio. Euro (plus ca. 66.000 Euro) hinter ORF und "Kronen Zeitung" an dritter Stelle der Top-Inseraten-Empfänger. Größter Inserent war hier die Österreichische Post (inkl. Post E-Commerce GmbH) mit rund 410.000 Euro. Facebook (inkl. Instagram) reihte sich mit ca. 1,9 Mio. Euro (plus 281.000 Euro) auf Platz acht ein. Hier inserierten die Salzburger Land Tourismus GmbH (175.000 Euro) oder auch die Tirol Werbung GmbH (ca. 131.000 Euro) stark.