Das Ende von "Soko Kitzbühel" nach 270 gelösten Fällen war nicht das einzige, was den Dienstagabend in ORF 1 außergewöhnlich machte. Beim anschließenden "ZIB Flash" kurz vor 22 Uhr dürfte vielen Zusehenden die Moderation durch Roman Rafreider aufgefallen sein. Der 52-Jährige, der seine ORF-Laufbahn 1995 im Landesstudio Vorarlberg begann, kämpfte mit Sprechschwierigkeiten, was zu Spekulationen über seinen Zustand und Häme im Netz führte. Im Laufe des Mittwochs wurde bekannt, was der Hintergrund von Rafreiders Auftritt war: Gegenüber den Vorarlberger Nachrichten sagte der Moderator, dass er vor der Sendung von einem Todesfall erfahren habe. Entgegen anderen Medienberichten handle es sich dabei jedoch nicht um seinen Vater, wie der Kurier berichtet*. Gegenüber den Vorarlberger Nachrichten erklärte Rafreider, was passiert ist: "Es hat nichts mit meinem Vater zu tun, aber ja: Ich wäre gestern auf Sendung fast kollabiert. Es gibt einen Todesfall und das hab ich vor der Sendung erfahren."

ORF äußert sich zu Suspendierung

Am Mittwochvormittag hatte sich Rafreiders Arbeitgeber geäußert: "Der ORF bedauert den gestrigen Vorfall", heißt es in einer Stellungnahme. Roman Rafreider sei nach dem Vorfall umgehend suspendiert worden, die weitere Vorgehensweise wird geprüft: "Der Fall und dienstrechtliche Konsequenzen werden heute von der Personalabteilung geprüft. Rafreider hat sich gestern Abend intern für den Vorfall entschuldigt und mit persönlichen Gründen erklärt."

Thür sprang ein

Der ORF musste am Dienstagabend schnell Ersatz für die "ZIB Nacht" finden, die planmäßig um 23 Uhr stattfinden sollte, aber kurzfristig um eine halbe Stunde verschoben werden musste. Martin Thür sprang als Moderator ein und interviewte den Molekularbiologen Martin Moder.

Wer den "ZIB Flash" danach in der TVthek nachsehen wollte, wartete vergeblich. Die Sendung war in der ORF-TVthek nicht abrufbar. In den sozialen Netzwerken gab es neben Häme auch Verständnis für Rafreiders Auftritt, unter anderem von Schauspielerin Mavie Hörbiger oder Puls-Infochefin Corinna Milborn:

*Der Artikel wurde geändert