Die "Schlawiner" rund um MichaelOstrowski, Christian Dolezal und Angelika Niedetzky kehren heute Abend mit einer neuen Folge ins Fernsehen zurück. Das verdient sich durchaus die Bezeichnung Überraschung: Nach dem Ende der zweiten Staffel schien die neurotische Geschichtensammlung schon zu Ende erzählt. Doch mit der neuen "Lagerkoller"-Folge (Dienstag, Servus TV, 21.05 Uhr) könnten die "Schlawiner" vor einem besonderen Comeback stehen.

Die zündende Idee kam "Indien"-Regisseur Paul Harather Mitte März, kurz nachdem in Österreich das Zuhausebleiben für viele Menschen zum neuen Dauerzustand wurde und man, abgesehen vom Supermarkt-Sortiment, mit dem auskommen musste, was im eigenen Haushalt zur Verfügung steht. Eine Situation, wie geschaffen für die "Schlawiner", erkannt Harather: "Die leben ja davon, dass sie immer so kleine Tauschgeschäfte machen und in der Welt der 'Schlawiner' gibt es ja nicht wirklich Geld. Sie reden zwar gerne darüber, aber die haben alle keines. Da habe ich mir gedacht, dieser Quarantänezustand ist einerseits eine ernste Sache, aber gerade weil es so ernst ist, sollte man einmal die Chance sehen, für Unterhaltung zu sorgen."

Keine drei Wochen später ist die Idee umgesetzt und sendebereit. Die Originaldarsteller waren schnell davon überzeugt, bei der Neuauflage mitzumachen. "Gar nicht so überraschend haben alle Zeit gehabt", schmunzelt Harather. Neben den bereits genannten machten auch Gregor Seberg, Tobias Ofenbauer, Alexander Jagsch, MichaelSmulik und Gerald Votava mit. So richtig in Vergessenheit gerieten die "Schlawiner", auch Dank Wiederholungen im ORF, nie. Weswegen die Schauspieler auch regelmäßig auf eine mögliche Fortsetzung angesprochen haben sind, sagt der Regisseur, der sich freut: „Jetzt hat das geklappt, Gott sei Dank und wir haben einen sehr guten Sendeplatz bekommen“, freut sich Harather über die wohlwollende Programmierung: Im ORF wurde die Sendung erst kurz vor Mitternacht platziert. Servus TV habe schon länger in Interesse an der ersten Staffel gehabt, erzählt der 54-jährige Wiener. Als der ORF seine Rechte auf das Material nicht verlängert hat, kam es zur Zusammenarbeit mit Servus TV.

Als Form für die innerhalb weniger Tage entstandenen Episode dienen Videokonferenzen. Die Statik, die sich daraus ergibt, dass alle in eine Laptopkamera sprechen, fällt bei den "Schlawinern" nicht ins Gewicht. Schon die bisherigen Folgen fielen nicht durch große Dynamik, sondern durch eigentümliche Figuren und satirischem Schmäh auf.

Mit guter Quote ist alles möglich

Von der Zeitlosigkeit des Stoffes und der Figuren ist Harather überzeugt: "Ich glaube, dass sie alle verschiedene Aspekte der gleichen Sache verkörpern: Diesen Wunsch, möglichst problemlos durchs Leben zu kommen und dabei machen sie sich selber ganz schön viele Probleme."

Auch ein Kinofilm mit diesen Figuren wird überlegt, sieht der Regisseur neue Perspektiven. „Das machen wir davon abhängig, ob die Figuren noch funktionieren. Das werden wir jetzt sehen. Wenn diese erste Folge funktioniert, dann wird es auch weitere geben, glaube ich. Dann werden wir die Serie fortsetzen und dann wird das wieder aufgebaut." Eine gute  Quote am Dienstagabend wäre dafür hilfreich.