Im Zentrum der Netflix-Serie "The Goop Lab" steht Paltrows Lifestyle- und Esoterikunternehmen Goop, das schon zuvor immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geriet. Goop vermarktet Produkte, die mitunter skurril sind und Heilsversprechen abgeben, die jeder wissenschaftlicher Grundlage entbehren.

Nach zahlreichen Wissenschaftlern warnte nun auch der Chef der britischen Gesundheitsbehörde (NHS) bei einer Rede vor den Empfehlungen der Schauspielerin. Goop bzw. Paltrow geben immer wieder fragwürdige "Gesundheitstipps", die mitunter schädlich sein können. In der Serie geht es u.a. um einen Orgasmusworkshop, eine Kältetherapie und Exorzismus.

Auch der kanadische Professor für Gesundheitsrecht Timothy Caulfield, der in einer Factchecking-TV-Serie selbst dubiose medizinische Behandlungen testet, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Liebes Netflix, die Verbreitung von medizinischer Desinformation verursacht echten Schaden. Nicht nur, dass ihr unbewiesene Ideen und Produkte bewerbt, es trägt zur Erosion des kritischen Denkens bei.“

Im offiziellen Goop-Statement heißt es, man nehme Beschwerden sehr ernst. Man weise auch auf der Homepage darauf hin, dass man Methoden und Produkte bewerbe, die von der Wissenschaft nicht unterstützt würden oder sich in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung und Forschung befänden.

Die oscargekrönte Schauspielerin will "nur heilen". Dieses Wort kommt in der sechsteiligen, von ihr selbst produzierten Serie am häufigsten vor. Sie lädt dazu Expertinnen und Experten aus allen Bereichen  zu sich in den superschicken Goop-Firmensitz im kalifornischen Santa Monica ein und lässt sich von ihnen erzählen, wie sie durch psychedelische Pilze, Baden in Eiswasser, Tütennahrung und Kontaktaufnahme mit Verstorbenen angeblich heilen. 

Die Macher der Serie sind aus offenbar guten Gründen bemüht, sich abzusichern. Diese Serie ersetzt keine fachliche Beratung durch einen Arzt. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen immer Ihren Arzt", heißt es  vor jeder Folge. Im englischen Insert gibt man zu, dass man nur "unterhalten und informieren" möchte.