Wer aus einer Mücke einen Elefanten macht, hat in der Regel die Aufmerksamkeit für sich. Einen unfreiwilligen Gegenbeweis stellte die „Dok 1“-Episode in der Vorwoche auf: „Es gibt Schätzungen, dass jeder zweite Mensch, der je gelebt hat, an einem Mückenstich starb“, war in der Dokumentation über das „gefährlichste Tier der Welt“ zu erfahren. Allzu viele haben es allerdings nicht erfahren: Nur 119.000 Zuseher schalteten ein.

Ein neuer Tiefpunkt eines engagierten Versuchs, den Einser mit der Doku-Reihe kantiger zu positionieren. Mit Sommerloch und Programmierung - im Parallelprogramm laufen die quotenstarken „Rosenheim-Cops“ - lässt sich die chronische Quotenschwäche nicht erklären. Auch die neue Nachmittagsschiene „Magazin 1“ funktioniert nicht wie erhofft. Kurz: ORF 1 bleibt ein Problemfall. Am letzten Donnerstag schaffte es keine einzige Sendung über acht Prozent Marktanteil - eine noch vor wenigen Jahren undenkbare Situation.

War es in der Vorwoche mit der drohenden Moskito-Plage die Peitsche, kommt heute in „Dok 1“ (ORF 1, 20.15 Uhr) das Zuckerbrot zum Einsatz. Der australische Filmemacher Damon Gameau macht den Selbsttest, isst zwei Monate lang täglich 40 Teelöffel Zucker und schaut, was passiert. So viel sei verraten: Es wird eine runde Sache.