Ihr neuer Film spielt genau an jenem Ort, an dem Sie Ihren Leinwandkumpel Bud Spencer im Jahr 1967 zum ersten Mal getroffen haben, in der Wüste von Almeria. Erinnern Sie sich noch?

TERENCE HILL: Das war eine besondere und witzige Begegnung. Der Film sollte ursprünglich „Der Hund, die Katze, der Fuchs“ heißen (Anm. später hieß er „Gott vergibt - Django nie!“). Bud Spencer hat den Hund gespielt. Der Schauspieler, der für die Katze verpflichtet war, hat sich den Fuß gebrochen. Der Regisseur ist zu mir nach Rom gekommen und hat mich gebeten, dessen Rolle zu übernehmen. Es musste alles ganz schnell gehen. Ich bekam das Cowboy-Outfit und den Hut und dann wurde ich ans Set geführt. Dort sagte man mir nur: „Das ist der Hund, Carlo Pedersoli (Anm. Bud Spencer)“, und der Regisseur gab kurz die Anweisung: „Keine Sorge, die erste Szene ist eine Schlägerei zwischen der Katze und dem Hund.“ Wir haben also gar nicht geredet, sondern uns gleich geprügelt. So habe ich Bud Spencer getroffen, und dort, an diesem Ort, habe ich mich auch von ihm verabschiedet.

Erzählen Sie uns davon?

Ich befand mich gerade in derselben Wüste, um nach einem Drehort für meinen neuen Film „Mein Name ist Somebody“ zu suchen, war aber einfach noch nicht zufrieden, als mein Handy klingelte. Es war Bud Spencers Sohn: „Mein Vater ist gerade von uns gegangen.“ Ich war natürlich sehr traurig, aber dann überkam mich große Freude. Bud wusste, dass ich immer alles perfekt machen wollte. Es war, als wollte er mir sagen: „Sei nicht so wählerisch, es ist gut.“ Also habe ich diese Location für den Film gewählt.

Glauben Sie, dass das Schicksal Sie zusammengeführt hat?

Ja. Es ist nicht leicht, zwei Schauspieler zu finden, die ein gutes Duo abgeben, das von den Leuten gemocht wird. Dass sich dieser Schauspieler den Fuß gebrochen hatte, war unser Glück. Und unser Schicksal.

Haben Sie sich eigentlich im echten Leben jemals geprügelt?

Ja, als ich klein war. Ich wuchs in Lommatzsch in der Nähe von Dresden auf, bis ich sechs war. Dann zogen wir nach Italien, in eine kleine Stadt in Umbrien. Dort bin ich oft gehänselt worden, weil ich blond war. Sie nannten mich „Tedescaccio“, das bedeutet frei übersetzt „blöder Deutscher“. Dann habe ich sie gehauen - auf die Nase. Bis die Lehrerin meine Mutter angerufen hatte, dann bekam ich eins von ihr über. Dann habe ich aufgehört, andere zu schlagen.

Und haben Sie sich bei den vielen Schlägereien vor der Kamera auch einmal verletzt?

Manchmal, aber es waren nur kleinere Verletzungen. Einmal allerdings erwischte es mich gröber. Es war beim Dreh zu „Zwei wie Pech und Schwefel“. Da gab es eine Szene, bei der der Stuntman mir mit einer Bank auf den Kopf zielte, ich mich ducken und er die Wand treffen sollte. Das haben wir drei, vier Mal gemacht, der Regisseur wollte die Szene aber noch einmal drehen. Nur hatten wir keine falsche Bank mehr. Also nahmen wir eine richtige. Ich duckte mich, kam hoch und - bumm - die Bank traf mich am Kopf. Ich blutete und musste mit vier Stichen genäht werden. So etwas passiert jedem einmal. Nur Bud Spencer ist nie etwas passiert.

Gemeinsam waren sie ein kongeniales Team: Terence Hill und Bud Spencer
Gemeinsam waren sie ein kongeniales Team: Terence Hill und Bud Spencer © dpa

Sie haben so viele Filme gedreht. Sind Sie auf einen besonders stolz?

Ich bin auf alle stolz, ganz besonders allerdings auf die erste Komödie mit Bud Spencer. „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ ist ein kleines Juwel.

Essen Sie noch Bohnen?

Ich esse noch immer Bohnen. Nur nicht mehr so viele.