Eigentlich wollten sich die Kabarettisten und "Staatskünstler" Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader selbst um die ORF-Generaldirektion bewerben (wir berichteten), aber die dafür benötigten Unterlagen landeten zu spät beim Stiftungsrat, dem Aufsichtsgremium des Senders. Und nachnominieren wollte das Trio auch keiner der 35 Stiftungsräte. Nun will man die Wahl, aus der am Dienstag Alexander Wrabetz als Sieger hervorging, anfechten.

Dies bestätigte Florian Scheuba sowohl der "Tiroler Tageszeitung" als auch der Kleinen Zeitung gegenüber. Dass es sich dabei um einen satirischen Coup handeln soll, schließt er aus: "Wir haben uns rechtlich informiert und werden binnen der nächsten sechs Wochen bei der Medienbehörde Komm­Austria eine dementsprechende Beschwerde einreichen", sagt Scheuba. Allerdings benötigt er noch Unterstützung von ORF-Kunden: Die Beschwerde wird nur dann geltend, wenn parallel dazu 120 Unterschriften von Gebührenzahlern mitgeliefert werden. Der Sammelmodus werde laut dem Satiriker "noch bekannt gegeben".

Und warum der Weg zur Medienbehörde? Florian Scheuba erklärt: "Da einige der Stiftungsräte schon vor dem Urnengang verrieten, für wen sie stimmen werden, kann nicht von einem Wahlgeheimnis die Rede sein", zitiert ihn die "Tiroler Tageszeitung". Und er ergänzt: "Darüber hinaus kam es im Stiftungsrat zu politischen Vorsortierungen, auch das kann nicht im Sinne eines öffentlich-rechtlichen Senders sein."

Die "Staatskünstler" auf dem Küniglberg
Die "Staatskünstler" auf dem Küniglberg © ORF

Eigentlich wollte Scheuba ORF-Generaldirektor werden, Robert Palfrader Finanzdirektor und Thomas Maurer Programmdirektor. Hauptanliegen: Das Trio wollte u. a. erreichen, dass die 130 Millionen an GIS-Gebühren, die jährlich in die Bundesländer fließen – laut Scheuba "kassieren sie die Landeshauptleute" – künftig an den ORF gehen und für Eigenproduktionen wie Filme und Serien verwendet werden, darüber hinaus möchte man den Sender entpolitisieren und den Stiftungsrat abschaffen. Wie ernst es den Satirikern wirklich ist, wissen sie allerdings nur selbst.