In der ab morgen auf ORF On und in der TVthek abrufbaren Serie „Biester“ prallen zwei Welten aufeinander – die einer Arbeiterfamilie im Gemeindebau, die mitunter nur kaltes Wasser zum Duschen hat, und die einer neureichen Sippe auf einem Protz-Anwesen mit Angestellten und Blick über Wien. Die „keiner fragt, wie es hart es ist, mit Privilegien zu leben“ (Original-Ton).

Das wäre jetzt wirklich keine neue Konstellation für eine TV-Produktion, aber wie Drehbuchschreiber und Serienerfinder Uli Brée die Schicksale der beiden Milieu-Welten ineinander verwebt und damit auch ein junges Publikum überzeugen wird (da bin ich mir sicher), ist hohe Autorenkunst mit einer herrlichen Portion trockenen Humors.

Zudem macht das Zusammenspiel noch unbekannter, aber höchst bemerkenswerter Nachwuchsdarstellerinnen und TV-Stars wie Ursula Strauss (übrigens so gut wie nie als Mutter in der Nobel-Villa mit Kunst-Faible) und Simon Schwarz aus „Biester“ ein funkelndes Juwel. „Besitz besitzt dich“ (auch ein O-Ton), aber über zehn Folgen kann sich das Blatt eben wenden. Hier ist alles drin. Senf und Kaviar! Zucker und Salz! Sowie Party, Party, Party!

Und auch das ist neu: Man kann alle zehn Folgen am Stück ab 1. Jänner streamen.

Ursula Strauss handelt als Dorit Sund in „Biester“ mit Kunst, Tiziana (Theresa Riess) ist ihre ältere Tochter
Ursula Strauss handelt als Dorit Sund in „Biester“ mit Kunst, Tiziana (Theresa Riess) ist ihre ältere Tochter © Petro Domenigg/ORF