Das im vergangenen Dezember nach fast 23 Jahren in Italien wieder aufgetauchte Klimt-Gemälde "Bildnis einer Frau" ist heute (Samstag) in die Kunstgalerie Ricci Oddi in der norditalienischen Stadt Piacenza zurückgekehrt, aus der es im Februar 1997 entwendet worden war. Das Werk wird bis zum 28. März 2021 in dem Hauptsaal der Kunstgalerie gezeigt und ist von einer Spezialvitrine geschützt.

"Das Klimt-Porträt kehrt nach Hause zurück. Die Rückkehr des 'Bildnis einer Frau' in die Galerie ist für die ganze Stadt Piacenza ein Zeichen der Hoffnung auf Neubeginn in einer schwierigen Phase. Dieses Bild ist zum Symbol für unsere Stadt und ihres Willens auf Neustart geworden", sagte Massimo Ferrari, Präsident der Kunstgalerie Ricci Oddi, bei einer Pressekonferenz am Samstag in der Galerie. Kulturminister Dario Franceschini schrieb in einer Botschaft, dass die Rückkehr des Bildes in die Galerie Oddi Freddi für ganz Italien in einer Phase des Kultur-Lockdowns ermutigend sei.

Mehrere Veranstaltungen

Bis 2022 plant Piacenza mehrere Events zu Ehren des wiedergefundenen Gemäldes. So ist in der Galerie vom 28. März 2021 bis zum 11. Oktober 2021 eine Ausstellung mit dem Titel "Klimt und die geheimen Meister der Galerie Ricci Oddi" vorgesehen. Dabei soll das Klimt-Werk mit Gemälden zeitgenössischer Künstler verglichen werden, die in der Galerie aufbewahrt sind.

Vom 11. Oktober 2021 bis zum 28. März 2022 plant die Galerie mit der Wiener Klimt-Foundation eine Ausstellung mit dem Titel "Symbole und Träume: Klimt und das Italien des Symbolismus". Die Ausstellung, die mit dem 90. Gründungsjahr der Galerie Ricci Oddi zusammenfällt, will den Einfluss Klimts in Italien nach seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1910 ergründen. Letzte Etappe des Veranstaltungsprogramms ist eine Ausstellung mit dem Titel "Die Welt von Gustav Klimt", die vom 28. März 2022 bis zum 11. Oktober 2022 geplant ist. Damit soll der 160. Geburtstag Klimts am 14. Juli 1862 gefeiert werden. Auch in diesem Fall wird die Ausstellung mit der Wiener Klimt-Foundation organisiert.

Das rätselhafte Klimt-Gemälde war unter geheimnisvollen Umständen nach 22 Jahren im Dezember in Piacenza wieder aufgetaucht. Das Bild wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren geschaffen. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts. Das zwischen 1916 und 1917 entstandene Gemälde zeigt Gesicht und Torso einer jungen Frau mit braunem Haar vor grünem Hintergrund. Das Gemälde war 1925 vom Kunstsammler Giuseppe Ricci Oddi, Gründer der Galerie in Piacenza, erworben worden.

Das Gemälde war 1997 von der Galerie Ricci Oddi entwendet worden und wurde im vergangenen Dezember in einem Verschlag unweit der Galerie wiedergefunden. Die Experten gehen davon aus, dass das Gemälde seit seinem rätselhaftem Verschwinden Piacenza nicht verlassen habe und an einem sicheren Ort gelagert worden sei. Um die Hintergründe des Diebstahls wird noch ermittelt.