Die Orgel hinter der Bühne war in den Farben der italienischen Flagge beleuchtet – passend zu den Gästen: das Kammerorchester I Cameristi della Scala, bestehend aus Musikerinnen und Musikern des Teatro alla Scala Orchesters. Und auch der Auftakt stand im Zeichen der Italianità: Hugo Wolfs heitere Italienische Serenade in G-Dur erklang mit satten Streicherklängen, umsichtig geleitet von Musikverein-Chef Ernest Hoetzl. Er war nicht nur der Dirigent des Abends, sondern führte als versierter Moderator auch durch das Programm. Das wurde mit einer weiteren Serenade beendet: jener von Tschaikowski in C-Dur, eine farbenreich interpretierte „Sinfonie ohne Bläser“ (so Ernest Hoetzl).

Flötenkonzerte

Im Zentrum des Konzerts standen zwei konträre Flötenkonzerte: Carl Philipp Emanuel Bachs technisch anspruchsvolles „Konzert Nr. 3 für Flöte und Streicher“ meisterte Massimo Mercelli, einst selbst 1. Flötist im Orchester des Teatro La Fenice, souverän. Nach diesem „Feuerwerk der Virtuosität“ (so Hoetzl) folgte mit Michael Nymans Konzert Nr. 2 für Flöte und Streicher quasi das Gegenteil: Der Begründer der Minimal Music arbeitet mit kleinsten musikalischen Bausteinen, die sich in subtilen Veränderungen wiederholen.. Das Massimo Mercelli zu dessen 60. Geburtstag gewidmete Stück interpretierte er gefühlvoll und nuancenreich. Viel Applaus.

Podcast

Ein Tipp: Ernest Hoetzl führt mit dem Podcast „Musikgeschichten aus dem Musikverein“ regelmäßig in die Konzerte ein und erzählt mit wechselnden Gästen spannende, informative Geschichten. Das nächste Konzert findet am 4. Februar statt: Die Stuttgarter Philharmoniker spielen Werke von Chaminade, Brahms und Tschaikoswki.