Seit gefühlten 50 Jahren düsen die Piratenabenteurer durch die Wogen der Karibik. Bei den Seebären gelten offensichtlich andere Pensionsreglungen, sodass der in die Jahre kommende Käpt’n Jack Sparrow (Johnny Depp) nicht in den Ruhestand treten kann. Sein schäbiges Schiffernakel „Dying Gull“ gehört eher in den Schiffsfriedhof als auf hohe See und außerdem gehen Drehbuchautor Jeff Nathanson schön langsam die Ideen aus. Der Plot dieser fünften Ausgabe von „Fluch der Karibik“, die das norwegische Duo Joachim Ronning und Espen Sandberg inszenierte, hat auf einem Schneuztüchl Platz. Die 129 Filmminuten werden mit einer Abfolge von Action, Querverweisen und Zitaten gefüllt. Unterschiedlichster Qualität.

Unfreiwillige Komik


So sehen wir eine bisher unbekannte Variante eines Bankraubs, für die man die Rechnerleistung der Computer bewundern darf, sowie die Verbeugung vor „Fast & Furious“. Zum Höhepunkt des Films gerät die Pendelbewegung einer Guillotine. Der Angriff einer bisher noch nicht gesehenen Haiart beinhaltet viel unfreiwillig Komisches.


Neben dem Stammpersonal gibt es ein paar Neuzugänge in der Karibik. Da wäre einmal Javier Bardem wieder einmal als Bösewicht, der zwischen den Aggregatzuständen des Untoten und des Lebenden mit tatkräftiger Unterstützung der computergesteuerten Maskenbildnerei pendeln darf, um eine offene Rechnung zu begleichen, sprich Rache zu nehmen. Brenton Thwaites spielt den Sohn des verfluchten Kapitäns (Orlando Bloom), der seinen Herrn Papa befreien möchte und dann gibt es noch die entschlossene Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario) die zielgerichtet den Dreizack des Poseidons orten und finden will. Phasenweise kommen Stringenz und Dialogwitz viel zu kurz.