Die Rolle seines Lebens war für Sir Sean Connery Segen und Fluch zugleich. Als Geheimagent James Bond gelangte er in den 60ern zu Weltruhm. Die Filme machten ihn reich. Doch nach seinem Abschied von der Rolle brauchte Connery viele Jahre, um sich auch jenseits von 007 als erfolgreicher Schauspieler zu etablieren. Sein Bond-Image konnte Connery, der am Dienstag, 25. August, 90 Jahre alt wird, nie ganz loswerden. Bevor er zur Schauspielerei kam, hatte Connery übrigens als Milchmann und Lkw-Fahrer gearbeitet und als Aktmodell für Kunststudenten posiert.
Erst Mitte der 80er-Jahre etablierte sich Connery wirklich in Hollywood. Er war der coole Schwertkämpfer Ramirez im Fantasyhit „Highlander“, begeisterte als Mönch im Mittelalter-Krimi „Der Name der Rose“ und amüsierte das Publikum als kauziger Vater von Indiana Jones. Sein Image als Sexsymbol behielt er dabei. 1989 erklärte das „People“-Magazin den damals 59-Jährigen zum „Sexiest Man Alive“ - und kürte ihn 1999 sogar zum „Sexiest Man Of The Century“. Seine schauspielerische Leistung als hartnäckiger Polizist in „Die Unbestechlichen“ brachte ihm einen Oscar als bester Nebendarsteller ein.
Im Jahr 2000 schlug ihn Königin Elizabeth II. zum Ritter. Und das, obwohl sich Sir Sean immer wieder für die schottische Unabhängigkeit ausgesprochen hatte. Privat ist Connery seit 1975 mit der Malerin Micheline Roquebrune verheiratet, die gerade ihren 91. Geburtstag feierte. Seinen letzten Filmauftritt hatte der Schauspieler 2003. Danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Interviews gibt Sean Connery nicht mehr, auch politisch mischt er sich schon lange nicht mehr ein. Heute sieht man ihn nur noch gelegentlich auf Aufnahmen, die seine Enkelin Saskia Connery bei Instagram veröffentlicht.