Mit der Darstellung zutiefst Guter feierte Ben Kingsley (73) große Erfolge - ob in "Gandhi" oder "Schindlers Liste". Nun soll der Oscarpreisträger einen der größten Kriegsverbrecher des 20. Jahrhunderts verkörpern: Im Herbst steht der Schauspieler englisch-indisch-russischer Abstammung für den Thriller "Operation Finale" als Adolf Eichmann vor der Kamera, berichtet das Filmportal Deadline.com.

Eichmann gilt als der entscheidende Organisator des Holocaust. Der SS-Obersturmbannführer und Referatsleiter im Reichssicherheitshauptamt war für die Ermordung von Millionen Juden mitverantwortlich; die Logistik zur Erfassung und Deportation von Millionen Juden in die Vernichtungslager lag in seiner Obhut. Nach dem Krieg war Eichmann zunächst in US-Kriegsgefangenschaft geraten, blieb aber unerkannt. Nach gelungener Flucht lebte er erst in Norddeutschland und setzte sich 1950 unter falschem Namen nach Argentinien ab.

Drehbuchautor Matthew Orton und Regisseur Chris Weitz machen in "Operation Finale" die Jagd auf Eichmann durch den israelischen Geheimdienst zum Thema. 1960 wurde der unscheinbar wirkende Bürokrat vom Mossad in Buenos Aires aufgespürt und entführt. Der darauffolgende, aufsehenerregende Prozess in Israel endete mit einem Todesurteil wegen Verbrechen gegen das jüdische Volk und gegen die Menschlichkeit. 1962 wurde Eichmann hingerichtet. Als Peter Malkin, Leiter der zuständigen Mossad-Einheit, ist Oscar Isaac ("Star Wars: Das Erwachen der Macht") zu sehen. Der Agent hatte einen tiefsitzenden Hass auf die Nazis, nachdem diese seine Schwestern und deren Kinder ermordet hatten.