"Er war überhaupt kein spektakulärer Mensch", erinnert sich Erika Jung-Mittergradnegger an ihren Vater. Doch die Biografie des Komponisten, Dirigenten, Chorgründers und Musikwissenschaftlers Günther Mittergradnegger birgt Stoff für gleich mehrere Leben. Aus seiner Feder stammen die Melodien zu den berühmtesten Kärntnerliedern ("Is schon still uman See"), gemeinsam mit Gerhard Glawischnig und Justinus Mulle war er mit dem "St. Veiter Kreis" tonangebend bei der Erneuerung des Kärntnerliedes. Er war Leiter zahlreicher Gesangs-Ensembles, 1948 gründete er den Madrigalchor Klagenfurt, und vor allem war er Volksschul- und Hauptschul-Lehrer in der Landeshauptstadt (1945–1965).