"Immer wenn die Zeiten unsicher oder unsäglich werden, hat der Surrealismus Hochkonjunktur“, ist Erika Schuster überzeugt. Nach großen Namen wie Dürer, Turner, Picasso oder zuletzt Maria Sibylla Merian lag es somit für die Obfrau der Kulturinitiative Gmünd auf der Hand, einem der bedeutendsten Vertreter dieser Kunstrichtung die Reverenz zu erweisen: dem Surrealisten und Mitbegründer der Dada-Bewegung Max Ernst (1891 bis 1976).
Nach seinen traumatischen Erfahrungen als Soldat im Ersten Weltkrieg hatte sich der gebürtige Rheinländer ganz dem Irrationalen verschrieben und diesem in rätselhaften Bildern, Plastiken oder Gedichten Ausdruck verliehen – etwa in Gestalt eines Vogels namens „Loplop“, dessen Rumpf wie eine Staffelei unterschiedlichste Motive zeigt. Mit neuen Techniken wie Frottage („Abreibung“), Grattage („Abkratzung“) und Drip Painting beeinflusste der Autodidakt später auch Künstler wie Jackson Pollock oder den Abstrakten Expressionismus.