Sie war Vegetarierin, Tierschützerin, Gründerin einer Selbsthilfegruppe gegen Elektrosmog, und sie war vor allem eine gute Schauspielerin. Das war Herta Fauland über Jahrzehnte hinweg. Anfänglich bei einem Studententheater in ihrer Geburtsstadt Wien, wo sie an der Seite von Helmut Qualtinger,  Kurt Sobotka oder Ernst Stankovski auf der Bühne stand. Danach folgten Engagements in Bonn, Bregenz, Darmstadt, Frankfurt, Salzburg, Linz und ab 1955 immer wieder Klagenfurt, wo sie schließlich hängen blieb. "Ich war immer der Ansicht: Egal, wo ich bin, ich möchte eine gute Schauspielerin sein", sagte sie zur Kleinen Zeitung anlässlich ihres 85. Geburtstages. Nun ist Herta Fauland, die einstige Grande Dame des Klagenfurter Stadttheaters, nur wenige Wochen vor ihrem im 91. Geburtstag verstorben.

Tragödin und Komödiantin

Ab 1973 war sie fix am Stadttheater engagiert und gehörte in der Ära von Herbert Wochinz (1968 bis 1992) quasi zum Inventar, ohne sich je festlegen zu lassen. Die Fauland spielte den gehobenen Boulevard rauf und runter, sie konnte an einem Tag eine große Tragödienrolle verkörpern, am nächsten eine elegant-mondäne Salondame und tags darauf leicht meschugge daherkommen.

Das Publikum sah die Fauland gerne - in Klagenfurt und bei den Komödienspielen Porcia. Im Jahr 2000 stand sie zum letzten Mal auf der Bühne, am Tag vor ihrem 80. Geburtstag gab sie die letzte Unterrichtsstunde in ihrer Schauspielschule Odeon, in der sie seit Anfang der 1990er eine Vielzahl von jungen Talenten zur Bühnenreife brachte. Danach bot die agile Theaterdame noch eine zeitlang  "Sprechtechnik für Jedermann" an.

Die beiden Ehen mit den Schauspielern Werner Kreindl und Elmar Gunsch waren kurz und blieben kinderlos. Als sie sich von Ehemann Nummer drei scheiden ließ, warnte dessen Schwester: "Herta, in Klagenfurt musst du verheiratet sein. Und wenn es ein Gartenzwerg ist."

In letzter Zeit trübte das schwindende Augenlicht Herta Faulands Temperament. Nun starb die bedeutende Schauspielerin im Seniorenheim der Diakonie de La Tour in Klagenfurt-Harbach. Laut einer Familienangehörigen litt sie zuletzt an einem Infekt und leichtem Fieber.