Sind es ein Traum, Halluzinationen oder Utopia kontra alte Welt, die das Publikum im Grazer Mumuth mit sinnlichen Wahrnehmungen fluten? Da hört man Explosionen, sieht Fliehende und eine Menschenmasse in Bademänteln oder mit Hüten, Pelz und grau-brauner, polnischer Mode der 1960er und 70er Jahre. Statt Chic nur Schock in beklemmend gefährlicher Atmosphäre. Akkordeon und der grandiose Chor unter Franz Jochum salutieren mit Widerstandsliedern auf. Bei Haydn und Bach macht ein divergentes Rhythmen-Gefecht ebenso atemlos wie die experimentellen Klang- und Audioeffekte auf der mittigen Bühne voller Rohrinstallationen für Kongresshotel, Fluchtort Kanalisation und Topos einer neuen Welt.