Salman Rushdie in Wien: Der Erfolgsautor wird am 16. November seinen neuen Roman "Quichotte" im Volkstheater vorstellen. Ensemblemitglied Günter Franzmeier liest aus dem Werk, in dem sich der 72-jährige Rushdie Cervantes berühmte Vorlage als Ausgangspunkt für eine heutige Roadnovel nimmt. Der 480 Seiten starke Roman "Quichotte" ist am 14. Oktober erschienen. Das Buch soll eine Hommage an "Cervantes' unsterbliches Werk" und "ein überwältigender 'Don Quijote' für unsere Zeit" sein.

In Rushdies Buch geht es um einen Mann, der besessen ist von der Fernsehwelt, das Herz der Königin der Talkshows erobern will und sich dafür auf einen Roadtrip quer durch Amerika begibt. "Er erzählt dabei auch von Vater-Sohn-Beziehungen, Geschwisterstreitigkeiten, unverzeihlichem Handeln, alltäglichem Rassismus, der Opioidkrise in den USA, Cyber-Spionen, Science Fiction, dem Leben des Mannes, der Quichotte geschaffen hat und nicht zuletzt vom Ende der Welt", schreibt der Verlag.

Rushdie selbst über sein Buch: "Als ich 'Quichotte' schrieb, fühlte es sich anders an als alles, was ich zuvor geschrieben habe. Das war eine aufregende, aber irgendwie auch unheimliche Erfahrung." Er habe außerdem über die Liebe schreiben wollen: "Kaputte Liebe, besessene Liebe".

Der indischstämmige Autor Rushdie war im Iran vor fast 30 Jahren in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Radikale Muslime hatten sein Buch "Die Satanischen Verse" als gotteslästerlich empfunden. Diese "Fatwa" genannte Todesdrohung wurde bis heute nicht offiziell aufgehoben. Der Autor lebte jahrelang im Untergrund. Sein bisher letztes Buch ist 2017 erschienen: In "Das Goldene Haus" setzt er sich mit der politischen Kultur in den USA auseinander.