
In der heutigen Businesssprache würde man Ludwig van Beethoven ganz klar als Expat bezeichnen: eine Führungskraft, die aus Karrieregründen ins Ausland geht. Dass er 1792 in Wien landete, war natürlich auch kein Zufall: Die damals viertgrößte Stadt Europas gierte geradezu nach Menschen, die ihr Know-how bringen. Für Beethoven gab es also viele gute Gründe, nach Wien zu kommen, sagt der Historiker Werner Michael Schwarz vom Wien Museum: „Wien ist zu der Zeit Residenz des Kaisers, Sitz vieler Fürstenhäuser, großadelige Mäzene lebten hier. Viele Fabriksgründer, Intellektuelle und Künstler wurden damals von den Möglichkeiten angezogen.“ Bereits um 1790 zählte man rund 27.000 Fremde.