Das Motto des Gastland-Auftritts lautet „meaoiswiamia“, also „mehr als wie wir“. Hat sich die Verwirrung darüber schon gelegt?
KATJA GASSER: Ja, und ich bin sehr erfreut, dass das, was wir damit erreichen wollten, so gut funktioniert: für Irritation sorgen und zum Gespräch einladen. Gerade jetzt haben wir dieses Gegenkonzept zum „wir sind wir“ notwendig, das hierzulande wieder fröhliche Urständ feiert und worauf ich in Deutschland immer wieder angesprochen werde. Die Koalition in Niederösterreich wurde ja gerade von Autorinnen und Autoren sehr heftig kritisiert, das wird in Deutschland auch im Kontext des letzten Gastlandauftritts Österreichs auf der Frankfurter Buchmesse 1995 gelesen. Es war die Hochphase von Jörg Haider, auch damals haben sehr viele Schriftsteller und Schriftstellerinnen gegen den Rechtsruck protestiert.