In ihrem Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“, später verfilmt von Roman Polanski, hat Yasmina Reza mit großer Zielsicherheit ihre Schreibfinger auf die Schwachpunkte scheinbar vorbildlich dahinfließender Lebensläufe gelegt. In ihrem neuen Roman „Serge“ müssen keine Fassaden mehr aufrechterhalten werden, denn die jüdische Familie, die sie porträtiert, ist ein einziges Abbruchhaus.