Gestern Abend ist in Basel die berühmte Kunstmesse Art Basel zu Ende gegangen - mit einem Big Bang. Wie mehrere Schweizer Medien berichten, hat ein Kind am Wochenende eine Plastik der Düsseldorfer Künstlerin Katharina Fritsch beschädigt. Bei der Plastik handelt es sich um eine Fliege, das Kind soll einen der Flügel des Kunstwerks abgerissen haben. Der Wert des Kunstwerks, das beim Stand der Galerie "Matthew Marks Gallery" zu sehen war, wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.

Dabei hätte die Art Basel diese nachträgliche "Werbebotschaft" wohl nicht gebraucht, die Zahlen sind stabil: Mit einer Besucherzahl von rund 95.000 knüpfte die Art Basel an die Erfolge der letzter Jahre an. Dies hat die Leitung der Kunstmesse nach Abschluss am Sonntag vermeldet. Die Art Basel habe mit 290 Galerien aus 34 Ländern Sammler aus über 80 Staaten angelockt, heißt es in der Mitteilung der Messeleitung.

Zu den gewichtigsten Verkäufen gehörten ein Frühwerk von Gerhard Richter und ein monochromes Gemälde des 1974 verstorbenen Südkoreaners Kim Whanki, die für 20 beziehungsweise 10 bis 12 Millionen US-Dollar (17,75 Mio. Euro bzw. 8,88 Mio. bis 10,65 Mio. Euro) einen Abnehmer fanden.

"Decimal Clock (White and Pink)" von Carsten Holler
"Decimal Clock (White and Pink)" von Carsten Holler © (c) APA/AFP/FABRICE COFFRINI (FABRICE COFFRINI)

Nicht alle Galerien teilen ihre Verkäufe mit. Stillschweigen herrscht zum Beispiel bei der weltumspannenden Galerie Gagosian mit Hauptsitz in New York. Während der Messewoche wurde aber bekannt, dass der Kunsthandelskonzern in Basel eine neue permanente Filiale eröffnet hat. Das Kunst-Internetportal Artsy.net vermeldete, dass auch weitere große Player im Kunstmarkt neben ihrer Präsenz an der Art Basel mit Pop-up-Spaces zum Teil auch in Zürich ihren Geschäften nachgehen.

Wie die Art Basel mitteilte, hat sich das neue Preissystem, das jungen und zum ersten Mal teilnehmenden Galerien Mietnachlässe gewährt, bewährt. An der Ausgabe von 2019 waren 19 Galerien erstmals präsent - darunter Häuser aus Südamerika, Asien aber auch aus Basel, wie die Galerie Knöll, die eine Soloschau mit Werken des Bauhaus-Künstlers Max Bill präsentierte.

"'Gandhi returns (London)" von Simon Fujiwaraat
"'Gandhi returns (London)" von Simon Fujiwaraat © APA/AFP/FABRICE COFFRINI (FABRICE COFFRINI)

Das erste Mal dabei war auch der italienische Kunstraum SpazioA aus Pistoia, der Objekte der diesjährigen Baloise Art Prize-Gewinnerin Giulia Cenci zum Verkauf anbot und auch rege verkaufte. Bilder der zweiten Preisträgerin Yinyi Cheng waren am Stand der Pariser Galerie Balice Hertling im Angebot. Der Baloise Art Prize ist mit 30.000 Franken (rund 26.600 Euro) dotiert.

Aus Österreich kamen diesmal Martin Janda, Krinzinger, Nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder sowie die in Salzburg, Paris und London ansässige Galerie Thaddaeus Ropac.

Eine erfolgreiche Messewoche vermeldete am Sonntag auch die Alternativmesse Liste für junge Galerien und neue künstlerische Positionen. Sie vermochte laut Medienmitteilung mit ihrer ersten Ausgabe unter der neuen Leitung von Joanna Kamm über 20.000 Besucher anzulocken. Die 77 Galerien aus 33 Ländern hätten "hervorragende Umsätze" verzeichnet.