Der Intendant der Bundeskunsthalle, Rein Wolfs, hat die umstrittene Ausstellung über Michael Jackson verteidigt. "Gerade jetzt nach dem Bekanntwerden neuer Missbrauchsvorwürfe ist es wichtig, sich mit dem 'King of Pop' auseinanderzusetzen", sagte Wolfs. Die Ausstellung sei keine Hommage, sondern beleuchte den Megastar aus unterschiedlichen, auch kritischen Perspektiven.

"Ich glaube, es ist besser, eine Plattform zu haben, die Diskussionen ermöglicht, als eine kulturelle Erinnerung einfach auszulöschen", sagte Wolfs. Auch sei die Ausstellung "Michael Jackson: On the Wall" vom 22. März bis zum 14. Juli im Vergleich zu den vorigen Stationen in London und Paris um einige Werke ergänzt worden. Zusätzlich werde sie von Diskussionen begleitet werden. "Es wird sich auch immer ein Kunstvermittler oder eine Kunstvermittlerin in der Ausstellung befinden, der oder die mit den Besuchern über die Vorwürfe sprechen kann", sagte der 59 Jahre alte niederländische Kunsthistoriker.

In einem Statement zu Beginn der Ausstellung wird zu den neuen Vorwürfen in der Fernsehdokumentation "Leaving Neverland" Stellung genommen. Die Bundeskunsthalle erklärt dort unter anderem: "Die Vorwürfe, die von den mutmaßlichen Opfern erhoben werden, sind schockierend. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, diese Thematik nicht auszuklammern."