Sie kommen gerade von der Lesung. Klaus Kastberger sagte, Ihr Text sei klüger und tiefsinniger, als er tue. Auch von anderen gab es lobende Worte. Wie haben Sie die Kritik empfunden?

STEFANIE SARGNAGEL: Ich habe sie durchaus verstanden, auch die Einwände und den Widerspruch, das war nicht sehr überraschend. Insgesamt ist es ganz gut angekommen. Nun werde ich aber bald auf mein Handy schauen und die ganzen Postings regen einen dann doch auf. Es gibt viele Leute, die machen sich einen Spaß daraus, ordentlich abzulästern.

Sie haben sehr viele Fans. Rechnen Sie nun mit einem Preis?

SARGNAGEL: Ich glaube, dass ich gute Chancen auf den Publikumspreis habe, alleine deswegen weil ich eine Internetperson bin und die meiste Reichweite von allen habe.

Der Publikumspreis ist mit dem Stadtschreiberstipendium in Klagenfurt verbunden. Wäre das für Sie denkbar?

SARGNAGEL: Ich finde, das klingt immer schrecklich - gefangen in österreichischen Kleinstädten. Es wäre vielleicht eine interessante Erfahrung.

Wie ist Ihr erster Eindruck vom Bachmann-Preis?

SARGNAGEL: Ich lebe ein Leben, wo ich sehr wenig mit formellen Situationen zu tun habe. Ich bin selten in der Situation, jemanden zu siezen. Das ist für mich so weit weg, befremdlich, aber unterhaltsam.

Werden Sie den anderen Lesungen zuhören?

SARGNAGEL: Ich habe mir gedacht, ich saufe mich die nächsten Tage an.