ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner redet sich zwar dieser Tage aufs Sparen aus, hat aber schon im Februar beschlossen, die Romantikreihe "Lilly Schönauer" nicht fortzusetzen. Sie will ein neues Format entwickeln und spricht davon, dass dafür ja erst einmal ein neuer "Polt" gedreht wird. Die ARD hält jedenfalls an der Marke fest und produziert heuer noch im Alleingang zwei Episoden - in Bayern. Österreich hat als Schauplatz also ausgedient.

"Eine Entscheidung, die man zur Kenntnis nehmen muss, wenn auch mit einem weinenden Herzen", erklärt Produzent Klaus Graf. Der Kärntner hat zehn der 14 "Lilly"-Geschichten produziert, davon drei in Kärnten und vier in der Steiermark, die aber schon für insgesamt sieben Episoden als Kulisse diente. Budget pro Folge: 1,5 Millionen Euro - also in "Tatort"-Höhe. Die Quote sprach für Graf: Mehr als 600.000 Zuschauer im ORF, in Deutschland ließen sich rund fünf Millionen Seher von den österreichischen Landschaften verzaubern.

Kommenden Mittwoch geht mit "Weiberhaushalt" die letzte "Lilly" im ORF auf Sendung. Gefilmt wurde letzten Sommer in Graz, St. Josef und rund um Stainz. Und da "Lilly" ja moderner als eine Rosamunde Pilcher sein soll, wird diesmal Frauenliebe thematisiert. Wenn auch zaghaft: "Sagen wir so: Die Sender wollten sich letztendlich doch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen", gesteht Regisseurin Karola Hattop.