Gleich als erste Siegerin des Abends konnte sich Burgtheaterschauspielerin Birgit Minichmayr über eine Auszeichnung als beliebteste Schauspielerin freuen, die Laudatio hielt Michael Ostrowski. "Ich spiele, damit die Leute auch etwas davon haben, deshalb ist dieser Preis mir wichtig", sagte Minichmayr nach der Gala. Burgkollege Nicholas Ofczarek, ausgezeichnet in der Kategorie Beliebtester Schauspieler, konnte wegen Krankheit seine "Romy" nicht selbst entgegennehmen.

Bully Herbig ohne Worte

Bully Herwig - wie Ofczarek nominiert als bester Schauspieler - hätte für den Fall des Falles keine vorbereitete Rede in der Tasche gehabt. "Das habe ich einmal gemacht und das ging furchtbar in die Hose." Seinen Trick für erfolgreiche Dankesreden verriet er aber dennoch: "Einfach bei niemandem bedanken." Bei denen, die es wirklich verdient hätten, würde er sich ohnehin fast täglich direkt nach dem Aufstehen bedanken, die wüssten es also. Die spontane Rede musste dann Adele Neuhauser halten, denn das Publikum wählte sie für ihre Rolle in "Vier Frauen und ein Todesfall" zur beliebtesten Seriendarstellerin. Präsentiert wurde die Ehrung von der amerikanischen Schauspielerin Christine Baranski, die unter anderem für ihre Rollen in den Serien "The Good Wife" und "Cybill" bekannt ist.

Beverly Hills-Star in Wien

Denn neben der österreichischen und deutschen war auch jede Menge internationale Prominenz am Roten Teppich vertreten. "Beverly Hills 90210"-Star Jason Priestley zeigte sich begeistert von der Stadt Wien und von der Kulisse der Gala, die mit der Hofburg "nicht schöner sein könnte." Das Getümmel der Stars am Teppich ließ den Kanadier jedoch kalt: "Dieser Rote Teppich unterscheidet sich auch nicht von jedem anderen." Ein bisschen begeisterter zeigte sich Jennifer Coolidge, die bald wieder als "Stifler's Mom" in "American Pie 4" in Österreichs Kinos zu sehen sein wird: "Es gibt so viele hübsche und distinguierte Männer in Wien." Schauspieler Serge Falck war da eher auf Priestleys Seite: "Das ist meine achte oder neunte Romy. Es gibt Dinge im Leben eines Mannes, da muss man einfach durch."

Erst zum zweiten Mal in Folge nahm der ATV-Moderator Volker Piesczek die "Romy" für den besten Moderator in der Kategorie Unterhaltung mit nach Hause. Neben seiner sichtlich sehr gerührten und stolzen Ehefrau Eva Glawischnig, Bundessprecherin der Grünen, erklärte er: "Wenn man glaubt, mit einer Romy im Arm ist man glücklicher, hat man etwas im Leben falsch gemacht. Wenn man aber eine bekommt, dann hat man etwas richtig gemacht." Für viele war die Gala aber auch ein willkommener Anlass, einander wiederzusehen: "Es ist schon sehr reizvoll, Menschen, die man sonst nur in Blue Jeans sieht, umgezogen und in Gesellschaft zu erleben", erklärte Udo Jürgens.

"Kurzweilige Romy"

Martina Hill, nominiert für die Kategorie Beliebteste Comedian, freute sich am Roten Teppich vor allem auf Moderatorin Barbara Schöneberger. "Als ich gehört habe, sie moderiert, wusste ich, es wird ein lustiger Abend." Nicht nur die deutschen Gäste zeigten sich angetan von der Moderatorin des Abends. "Das war die kurzweiligste Romy, die ich je erlebt habe", meinte Klaus Eberhartinger. Ein Lob, das immerhin vom beliebtesten Showmoderator dieses Jahres kommt. Eberhartinger selbst hatte bei seiner Moderation im Jahr 2010 weniger Glück: Der unaussprechliche Vulkan Eyjafjallajökull verhinderte die Anreise einiger Gäste. "Das war mühsam, das hat mir für mich selbst fast ein bisschen leid getan."

Grissemann und Stermann ausgezeichnet

Ganz andere Sorgen als die "Romy" plagten Dirk Stermann auf dem Roten Teppich: Der Fernsehkomiker hatte seine Eintrittskarte verloren und haderte mit seiner Krawatte. Ende gut, alles gut: Ein Kostümbildner des ORF löste die Krawattenmisere und hinein durfte der Nominierte auch. Am Ende des Abend kam als kleines Extra noch die "Romy" für den beliebtesten Comedian zusammen mit Christoph Grissemann. "Die gebundene Krawatte war das emotionalere Gefühl. Die Romy geht direkt an den Krawattenmenschen", verkündete Stermann nach der Show.

Til Schweiger kam als einer der letzten prominenten Gäste über den roten Teppich - zum Ausgleich dafür in Begleitung seiner Freundin Svenja Holtmann und seiner Tochter Emma, die als Unterstützung noch eine Freundin im Schlepptau hatte. Die war auch nötig, als sie mit ihrem Vater für "Kokowäh" für die Kategorie Bester Film und Schweiger zusätzlich als bester Regisseur ausgezeichnet wurde. "Diesmal vergessen wir nicht, sie auch zu grüßen", erledigte Schweiger das gleich in der Dankesrede.