In Kärnten leben rund 10.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, österreichweit sind es an die 130.000 Personen. Forscher gehen davon aus, dass sich bis 2050 die Zahl der Erkrankten verdoppelt haben wird. „Bei dieser Betrachtungsweise kommt ein differenziertes Bild zum Leben mit Demenz zu kurz, das durchaus noch Handlungsmöglichkeiten bietet und vor allem die Bedeutung des sozialen Umfeldes zeigt“, sagt Gabriele Hagendorfer-Jauk vom IARA Alternsforschungszentrum an der FH Kärnten. Gemeinsam mit dem Verein „Aktion Demenz Moosburg“ wurde in den letzten Jahren genau hier angesetzt.
„In Moosburg haben wir uns mit der Sensibilisierung im Umgang mit Demenzkranken auseinandergesetzt“, sagt Hagendorfer-Jauk. So wurde und wird innerhalb der Gemeinde mit Betroffenen, Angehörigen und Bürgern gearbeitet.
Ziel dabei ist die Förderung eines demenzfreundlichen Miteinanders. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung war es, durch Interviews und Befragungen die Zielerreichung im Blick zu haben. „Als besonders bereichernd zeigten sich jene inklusiven Treffpunkte wie das Demenz-Café, in denen die Gemeinschaft im Mittelpunkt steht und die Vergesslichkeit keine Rolle spielt“, sagt Hagendorfer-Jauk. Im Rahmen des Projektes konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenwirken von aktiven Bürgern, Fachexperten, Vertretern der Gemeinde und der angewandten Forschung vieles bewirken kann. „Es konnte eine Grundlage für die zunehmende Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten geschaffen werden, und was besonders freut, die zentralen Angebote werden auch über das Ende der Projektlaufzeit fortgesetzt“, sagt Hagendorfer-Jauk. „Aktuell sind wir aufgrund von Covid-19 in unserem Aktionsradius eingeschränkt, wir versuchen aber alternative Wege zu finden, um den Kontakt zu halten.“
Auch andere Kärntner Gemeinden zeigen Interesse an der Initiative und so gibt es jedes Jahr ein Vernetzungstreffen – heuer online.