Der Chef war gar nicht begeistert, als Niko unter dem Schreibtisch seines Frauerls die Tageshundehütte bezog. Heute holt sich Niko auch bei ihm die täglichen Streicheleinheiten.
Tipps für Hundebesitzer, die ihren Liebling mit ins Büro nehmen wollen:
Nicht verheimlichen. Den Hund bei Kollegen oder dem Chef vorbeizuschleusen, ist der falsche Weg. Am Anfang steht das Gespräch. "Grundsätzlich gibt es keinen Rechtsanspruch darauf, den Hund mit zur Arbeit nehmen zu dürfen", informiert die Arbeiterkammer Steiermark. Und: "Wenn der Dienstgeber die Mitnahme des Hundes anfangs erlaubt, kann er das später widerrufen. Etwa, wenn ein Mitarbeiter Allergiker ist und seine Gesundheit gefährdet sieht".
Jobbewerbung mit Hund. Im Bewerbungsschreiben sollte der Hund noch nicht erwähnt werden. "Wenn Sie telefonisch zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden, sollten Sie ihren Wunsch, den Hund mit zur Arbeit nehmen zu wollen, äußern", rät Verena Irschik von ISG Personalmanagement. "Ist das Unternehmen am Bewerber interessiert und die Firmenstruktur lässt es zu, wird sich eine Lösung finden", ist sich Irschik sicher.
Benimm dich. Ab in die Hundeschule! Nicht jeder Kunde zeigt sich begeistert, wenn der Vierbeiner an ihm hochspringt und am schwarzen Anzug ein Büschel Winterfell hinterlässt. Bei Besprechungen hat der Hund nichts zu suchen - außer man fragt den Gesprächspartner vorher um Erlaubnis. Am besten teilt man dem Hund einen fixen Platz zu, auf den er sich zurückziehen kann. Achtung: Junge Hunde knabbern gern an Kabeln und Tischbeinen wenn ihnen langweilig wird. Kauknochen mitnehmen!
Revierverhalten. Viele Hunde verteidigen Futter und Platz. Keine volle Hundeschüssel herumstehen lassen und den Mitarbeitern beibringen, dass man dem Hund nicht mit Streicheleinheiten "überfallen" sollte. Schon gar nicht wenn er schläft, frisst oder allein im Zimmer ist. Schleckereien eignen sich gut, um skeptischen Kollegen die Scheu vor dem Vierbeiner zu nehmen. Statt Semmel und Wurst: Hundekuchen kaufen und die tägliche Ration unter der Belegschaft aufteilen.
Bedürfnisse. Steht ein ausgedehntes Meeting an, rechtzeitig Gassi gehen. Notfalls eine vertrauensvolle Person bitten, mit dem Hund vor die Tür zu gehen, um kein Malheur im Büro anzurichten. Zum dringend Bedürfnis eines Hundes zählt auch ausreichende Bewegung. Am besten man nimmt sich in der Früh genügend Zeit, damit sich der Hund austoben kann - dann schläft er den Vormittag durch und meldet sich erst wieder zur Mittagspause.
GABRIELE RABL