Auch wenn der Vergleich mit "Lederhosen-Rockerin" Melissa Naschenweng nahe liegt. "Nein, ich bin keine zweite Melissa Naschenweng. Ich bin Melanie Brugger und habe meinen ganz eigenen Stil", sagt die junge Techelsbergerin selbstbewusst. Seit gut zwei Jahren macht die 17-Jährige professionell Musik – Schlager und moderne Volksmusik. Ihr Markenzeichen: die steirische Harmonika. Dabei kam sie nur durch Zufall zu "ihrem" Instrument.

Eigentlich schlug das Herz der Schülerin der Centrum Humanberuflicher Schulen (CHS) des Bundes in Villach bis zu ihrem zwölften Lebensjahr für den Fußball. Sie schaffte es sogar in die Kärntner Auswahl. Doch dann verletzte sich Brugger. Der Fußball-Traum war ausgeträumt.

Harmonika statt Fußball

Die zweite große Leidenschaft, die Musik, bekam ihre Chance. "Schon als kleines Kind bin ich bei diversen Festen vor den Musikern gestanden und habe immer den Harmonika-Spieler beobachtet. Die anderen waren mir quasi egal", erzählt sie. Doch nur durch Zufall wurde diese Leidenschaft dann auch Realität. Eigentlich spielt niemand in Bruggers Familie ein Instrument. Doch nach dem Tod ihres Großonkels fand sie zufällig in einem Kasten im Keller eine Harmonika: "Die war 170 Jahre alt. Damit habe ich mir das erste Stück selber beigebracht."

Dann ging es Schlag auf Schlag. Auch Bruggers Großvater hatte eine Harmonika – geerbt von seinem besten Freund: "Mein Opa hat mir das Instrument geschenkt. Darauf habe ich jede freie Minute gespielt und mir nur nach Gehör weitere Stücke selbst beigebracht." Notenlesen konnte sie damals noch nicht.

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Album und Musikvideo

Vier Jahre lang nahm Brugger dann Musikunterricht, Notenlesen kann sie inzwischen. Doch das ist noch lange nicht alles. Mit Unterstützung von Mama Iris und Papa Matthias, aber auch von Tanten und Onkeln veröffentlichte die Schülerin gemeinsam mit Produzent Franky Leitner 2021 ihr erstes Album "A super Gfüh" und drehte im Oktober 2022 ihr erstes Video dazu. "Innerhalb von drei Wochen schossen die Zugriffszahlen in die Höhe", freut sich Brugger über derzeit mehr als 113.000 Aufrufe auf YouTube.

Sechs Harmonikas und zweites Album

Inzwischen besitzt Brugger fünf eigene Steirische – die sechste wird derzeit für sie als goldene Sonderanfertigung mit integriertem Verstärker und Mikrofon in Handarbeit hergestellt. Neben zahlreichen Liveauftritten bei diversen Festen in ganz Österreich, die "vor allem über Social-Media-Kanäle und Mundpropaganda" zustande kommen, nimmt Brugger derzeit in Bruck an der Mur Singles für ihr zweites Album auf. "Unter der Woche sitze ich in der Schule, am Wochenende stehe ich im Studio", fasst sie es zusammen. Zu viel sei ihr das nicht – denn: "Ich lerne von den Großen wie Andreas Gabalier oder Melissa Naschenweng und möchte es mit meiner Musik in die großen TV-Shows schaffen."