150 Quadratmeter Grundfläche und eine Höhe von zehn Metern schaffen einen bestens ausgestatteten Forschungsraum mit 1300 Kubikmetern im Indoor-Bereich. In der Drohnenhalle der Universität Klagenfurt kommen an die 40 hochpräzise Kameras zum Einsatz, die mit Hilfe von Infrarot-LEDs jede Bewegung im gesamten Volumen der Halle verfolgen und so die Drohnen und deren Lage möglichst genau erfassen und lokalisieren können.

Bundesminister Martin Polaschek zeigte sich beeindruckt: "Seit rund 15 Jahren forscht die Universität Klagenfurt bereits an Drohnen und Drohnenschwärmen. Dabei steht bei den Forscherinnen und Forschern die Entwicklung neuer Ansätze zur Drohnen-Navigation und zu selbstorganisierenden Drohnen-Netzwerken im Mittelpunkt. Von dieser wichtigen Arbeit konnte ich mich kürzlich persönlich überzeugen. Als Bund haben wir in Klagenfurt Europas größte und modernste Drohnenhalle mitfinanziert. Auf diese Infrastruktur können wir stolz sein und ich bin mir sicher, dass in diesen Hallen noch viele wissenschaftliche Meilensteine im Bereich der Drohnen-Entwicklung erreicht werden können."

Forschungsgruppen

Die Drohnenforschung der Universität Klagenfurt ist im Forschungsstärkefeld "Networked and Autonomous Systems" der Fakultät für Technische Wissenschaften eingebettet. Daran beteiligt sind die Forschungsgruppen Mobile Systems (Christian Bettstetter), Pervasive Computing (Bernhard Rinner), Multimedia Communications (Hermann Hellwagner) und Control of Networked Systems (Stephan Weiss, Jan Steinbrener).

Mehr als 20 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen forschen hier gemeinsam an verschiedenen Problemfeldern rund um Drohnen, wie die Kommunikation in Drohnenschwärmen, verteilte Missionsplanung, Schwarmverhalten, Synchronisation im Schwarm und kollaborative Zustandsschätzung. Die praktische Relevanz der Forschung wird durch eine Vielzahl an kooperativen Forschungsprojekten mit nationalen und internationalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie unterstrichen.

Zu Gast am Campus der FH

Polaschek besuchte auch den Campus Villach der FH Kärnten: Am Programm standen eine Führung durch die FH Kärnten und ein anschließender Austausch mit Rektor Peter Granig zur praxisbezogenen Aus- und Weiterbildung wie auch zur engen Verzahnung von Lehre und angewandter Forschung. Der Wunsch der Fachhochschul-Konferenz nach einer nachhaltigen Finanzierung der FH-Forschung zur Sicherung des Wettbewerbs war ebenfalls Thema.

Beim gemeinsamen Gespräch mit Granig unterstreicht Wissenschaftsminister Polaschek auch die Bedeutung von Internationalisierungsbestrebungen, die den Austausch von Wissen auf internationaler Hochschulebene fördern und die Mobilität von Studierenden und Lehrenden erhöhen. Genannt sei hier beispielhaft die Bildung von europäischen Hochschulallianzen, die auf Basis von Synergien qualitätsvolle akademische Kooperationen fördern sollen. "Die Fachhochschulen sind durch ihre praxisbezogene berufsfeldorientierte Aus- und Weiterbildung nicht nur in Österreich sehr begehrte Kooperationspartner, sondern auch im internationalen Umfeld", so Polaschek.