Ein Eintauchen in das Medienereignis, das im Sommer 1969 große Teile der Welt vor den Fernseh- und Radiogeräten versammelte, ermöglicht man im Rahmen der Ausstellung stilecht in einem nachempfundenen Wohnzimmer inklusive 60er-Jahre-Möbeln und Röhrenfernseher. Über Kopfhörer können Auszüge aus den einstigen Übertragungen des ORF, des WDR und von CBS gehört werden. Der Eingang des Achters gibt dann einen Einblick in den Beginn des "Space Race" zwischen den USA und der Sowjetunion sowie dem Erbe jener Nazi-Forscher, derer man sich auf beiden Seiten ungehemmt bediente, sagte "High Moon"-Projektleiter und Kurator Christian Klösch im Vorfeld der Presseführung zur APA.

Über Exkurse zum keineswegs geringen Anteil, den Frauen am großen Erfolg des Apollo-Programms, und zur Auswahl der letztendlich ausschließlich weißen und männlichen 25 Apollo-Astronauten, geht es Richtung Mond. Gesäumt ist der Weg von Großmodellen, wie etwa des Landemoduls "Eagle". Der einstige Landeplatz im "Meer der Stille" ist im Panoramabild zu sehen, die Gespräche zwischen der Crew und "Houston" zu hören, bevor es wieder Richtung Erde geht.

Ein neuer Blick auf die Welt

Vom Mond habe man damals aber nicht nur kiloweise Gestein, sondern auch eine neue Sichtweise auf die Welt mitgebracht. Der auf Bild festgehaltene Blick zurück auf die Erde habe vieles verändert und möglicherweise auch dazu beigetragen, dass sich die Raumfahrt nicht unmittelbar auf den Weg zum Mars gemacht hat, sondern stark in Richtung Erdbeobachtung und die Einrichtung von Raumstationen in Erdnähe gegangen ist, so Klösch. Der sogenannte "Blue Marble Effekt" hätte in den 1970er-Jahren auch die Umweltschutzinitiativen und das Bewusstsein, "dass es nur eine einmalige und zerbrechliche Erde gibt", stark befördert.

Ein kleiner Teil des Mondgesteins fand auch seinen Weg nach Österreich: Zu sehen ist jene österreichische Flagge, die mit Apollo 11 zum Erdtrabanten geflogen ist, und kleine Mondgesteinsfragmente, die der einstige Bundespräsident Franz Jonas 1971 dem TMW schenkte, nachdem er sie von US-Präsident Richard Nixon bekommen hatte. Rückschauen gibt es auch auf Ausstellungen, die 1969 und 1971 in Wien zu sehen waren. Ab 28. Juni geht es auch akustisch Richtung Mond, wenn die zum TMW gehörende Österreichische Mediathek ihre Onlineausstellung "Fly me to the Moon" mit Archivaufnahmen zur Geschichte der Raumfahrt lanciert.