Arnold Schwarzenegger hat wie schon 2020 wegen der Corona-Pandemie seine persönliche Teilnahme am "Austrian World Summit" kommenden Dienstag in der Wiener Hofburg abgesagt und wird seine Rolle als Gastgeber nur virtuell wahrnehmen können. Er drehe derzeit eine Fernsehserie in Kanada, deren Produzenten hätten dringend gebeten, wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen nicht zu reisen, hieß es am Sonntag in einem Statement von Monika Langthaler, der Organisatorin des Events.

Eine etwaige Ansteckung mit dem Virus könnte die Produktion für mehr als eine Woche zum Erliegen bringen, was Millionenkosten zur Folge hätte: "Wir dachten, wir hätten hier die größten Probleme hinter uns – aber tatsächlich haben wir in Europa nun einen Krieg, der unsere Arbeit wichtiger denn je macht. Umso schwieriger war es für uns heute Nacht zu erfahren, dass Arnold Schwarzenegger dieses Jahr, so wie 2020 an unserem Summit aus der Distanz, diesmal aus Toronto, teilnehmen wird", hieß es in dem Schreiben. Die Absage sei "vor allem auch so kurzfristig – natürlich für uns alle zuerst einmal eine Enttäuschung und zeigt uns leider erneut eindringlich, dass Covid-19 nicht vorbei ist", schrieb die Organisatorin des "Austrian World Summit".

"Homeoffice" in Toronto

Schwarzenegger werde aus seinem derzeitigen "Homeoffice" in Toronto aber an der Konferenz virtuell teilnehmen, er "wird seine Rede halten, an Panels teilnehmen und mit uns allen zusammen sein, auch wenn es für ihn mitten in der Nacht sein wird. Er sagte mir, dass diese Konferenz eine seiner obersten Prioritäten ist, sodass es sich mehr als lohnt, eine Nacht nicht zu schlafen, um den Leiter der US-Umweltbehörde, Michael Regan, den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, zu interviewen".

Sechste Klimakonferenz mit prominenten Gästen

Das heurige Datum im Juni ist nicht zufällig gewählt, sondern markiert das Jubiläum eines historischen Tages: Vor 30 Jahren beschlossen 154 Staaten auf dem "Earth Summit" in Rio de Janeiro, Brasilien, die Klima-Rahmenkonvention. "In den letzten 30 Jahren wurden viele Reden geschwungen und Versprechungen gemacht, aber fossile Brennstoffe werden nach wie vor verbrannt und die Emissionen steigen weiter an. Die Umwelt- und Luftverschmutzung ist ein größeres Problem als je zuvor. Auf dem diesjährigen Austrian World Summit wollen wir aus der Vergangenheit lernen, aber nicht in ihr verharren. Wir müssen hoffnungsvoll nach vorne blicken. Statt Untergangsstimmung zu verbreiten, werden wir der Welt zeigen, was alles schon möglich ist und wie wir eine saubere Zukunft schaffen werden", sagte Schwarzenegger.

Zu den weiteren Gästen in diesem Jahr zählen unter anderem der Moderator Joko Winterscheidt und die Umweltaktivistin Severn Cullis-Suzuki, die aus Kanada zugeschaltet wird. Sie hielt 1992 in Rio als Zwölfjährige eine Brandrede und wurde als "das Mädchen, das die Welt zum Schweigen brachte", bekannt. Ihre damaligen Botschaften sind den Appellen der jetzigen Jugendlichen sehr ähnlich.

Chancen und Lösungen für die Zukunft

Neben dem Rückblick auf die Klimapolitik der vergangenen 30 Jahre wird es in erster Linie um die Chancen und Lösungen für die Zukunft gehen. Auf dem Programm stehen Themen wie die Transformation der Wirtschaft, Chancen durch die Digitalisierung, kreative Klima-Kommunikation sowie Gesundheit und klimafitte Ernährung. "Passend zum diesjährigen Motto des Austrian World Summit bin ich zuversichtlich, dass wir diesen Planeten ordentlich an unsere Kinder übergeben können. Die Klimakrise macht vor Staatsgrenzen nicht Halt und daher kann sie nur mittels einer gemeinsamen Anstrengung aller bewältigt werden. Daher freue mich sehr, dass mein Freund Arnold Schwarzenegger wieder in Wien sein wird und wir alle gemeinsam schon zum sechsten Mal bei dieser internationalen Klimakonferenz die Menschen weltweit motivieren und inspirieren können", betonte Van der Bellen.

Im Mittelpunkt stehen beim Gipfel wieder konkrete Handlungsanleitungen, da zu viele schlechte Nachrichten und apokalyptische Prognosen für viele Menschen überwältigend sein können: "Wir wollen die breite Bevölkerung mitnehmen und allen zeigen, dass wir Lösungen gemeinsam schaffen werden", erklärte daher Monika Langthaler, Direktorin des AWS und der Schwarzenegger Climate Initiative.