Die aktuelle Infektionsentwicklung mit SARS-CoV-2 hat dazu geführt, dass die sogenannte effektive Reproduktionszahl (R-Zahl gewertet) - knapp, aber doch - zum ersten Mal seit längerem über dem kritischen Wert 1,0 liegt. Exakt 1,04 beträgt der Wert laut dem Freitags-Update der wöchentlichen Analyse von AGES und TU Graz. Diesem liegen Daten des Zeitraums von 5. Februar bis 17. Februar, basierend auf 18.222 Fällen zugrunde.

Wert müsste sinken

Simulationsforscher Niki Popper hat diese Entwicklung bereits am Freitag im Zuge einer Pressekonferenz angekündigt, samt Hinweis, dass die R-Zahl wie alle anderen Werte auch sinken müsste. Der R-Wert befand sich in den vergangenen zwei Wochen jeweils nur knapp unter der Eins. Er stieg von 0,96 auf 0,99 in der vergangenen Woche.

Die R-Zahl von über Eins bedeutet, dass in diesem Zeitraum ein mit SARS-CoV-2 Infizierter statistisch gesehen mehr als einen weiteren Menschen angesteckt hat. Im Bundesländervergleich lag R in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark über 1,0 - in Salzburg, Tirol und Vorarlberg hingegen unter und im Burgenland und Kärnten um diesen Wert.

Eine R-Zahl von 1,0 bedeutet theoretisch täglich eine gleichbleibende Anzahl an Neuansteckungen, man spricht dann von einer endemischen Verbreitung des Virus. Nichts sagt die R-Zahl jedoch über das Niveau der täglichen Inzidenz (Neuinfektionen) aus - und diese befindet sich laut den Experten seit Wochen "in allen Bundesländern auf einem erhöhten Niveau".

Das angewendete Modell liefert zudem eine geschätzte tägliche Steigerungsrate für den 17. Februar von 2,5 Prozent (-0.2 bis +5.3) betreffend die österreichische Population, basierend auf den Zeitraum der zwölf Tage ab dem 5. Vergangenen Freitag lag die tägliche Steigerungsrate bei 0,7 Prozent.