In Österreich ist Dienstagfrüh der zweite auf dem europäischen Markt befindliche Corona-Impfstoff des US-Pharmakonzerns Moderna eingetroffen. "Heute Früh sind die ersten 7.200 Dosen des Impfstoffs von Moderna in Österreich angekommen, bis Ende Jänner kommen noch weitere 10.000 Dosen und dann für das erste Quartal insgesamt 200.000 dieses zusätzlichen Impfstoffes", sagte Rudolf Anschober (Grüne) in einer Aussendung.

Der Wirkstoff wird in der Schweiz produziert und so an die europäischen Staaten verteilt. Jedes Land hat ein zentrales Lager, jenes in Österreich liegt in Niederösterreich. Mit den im ersten Quartal angelieferten Dosen "können 100.000 Menschen in Österreich bis Ende März gegen Corona geimpft werden. Im zweiten Quartal folgen weitere 690.000 Dosen, sodass Moderna in der wichtigsten Impfphase im ersten Halbjahr auch eine wichtige Säule unseres Impfplans darstellt", so Anschober.

mRNA-Vakzin

Bei dem Impfstoff handelt es sich nach Biontech/Pfizer ebenfalls um ein mRNA-Vakzin. Das "m" steht für messenger und "RNA" für ribonucleic acid (übersetzt: Ribonukleinsäure; Anm.). Es sind die ersten Impfstoffe ihrer Art, die für Menschen zugelassen wurden. Dabei wird die Erbsubstanz für Virusbestandteile injiziert. Die Zellen des Immunisierten sollen dann diese Virusproteine produzieren. Diese entstehenden Antigene wiederum sollen schließlich zu einer Immunantwort führen. Die am 30. Dezember im New England Journal of Medicine publizierte Wirksamkeitsstudie zeigte bei Moderna eine Erfolgsrate von 94,1 Prozent. Eine Schutzrate von hundert Prozent gab es bei der Prävention schwerer Krankheitsverläufe.

Starke Kühlung nötig

Die Schutzimpfung von Moderna muss ebenfalls wie schon bei Biontech/Pfizer stark gekühlt werden (minus 15 bis minus 25 Grad Celsius), sagte Anschober. Die beiden Teilimpfungen müssen laut Empfehlung der Zulassungsbehörde in einem Abstand von 28 Tagen durchgeführt werden. Die EU hat sich für das laufende Jahr 160 Millionen Dosen gesichert. In anderen Ländern wie etwa USA oder Kanada wird mit dem Vakzin bereits geimpft.

Die EU-Kommission will sich unterdessen auch Impfdosen des französischen Pharmakonzerns Valneva sichern. Diese Woche sollten Vorgespräche mit dem Unternehmen über den Vorabkauf seines Impfstoffkandidaten abgeschlossen werden, sagte EU-Verhandlungsführerin Sandra Gallina. Zudem versuche die EU, einen Liefervertrag mit dem US-Konzern Novavax zu vereinbaren.