Der Coronavirus-Reproduktionsfaktor "R" in Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter deutlich über den kritischen Wert angestiegen. Der "4-Tage-R" werde nun auf 2,88 geschätzt, der "7-Tage-R" auf 2,03, teilte das Institut am Sonntagabend in seinem täglichen Lagebericht mit.

Das sei vor allem auf lokal begrenzte Ausbrüche unter anderem auf einem Schlachthof in Gütersloh zurückzuführen. Am Samstag war der "7-Tage-R" auf 1,55, am Freitag auf 1,17, am Donnerstag auf 1,00 und am Mittwoch auf 0,89 geschätzt worden.

"Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese lokalen Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ stark", so das RKI. "Die weitere Entwicklung muss in den nächsten Tagen beobachtet werden, insbesondere in Bezug auf die Frage, ob es auch außerhalb der beschriebenen Ausbrüche zu einem Anstieg der Fallzahlen kommt", so das RKI.

Ziel ist ein Wert von unter 1, weil damit die Zahl der Infizierten rechnerisch sinkt. Das ist auch mit Blick auf die Frage wichtig, ob Lockerungen ausgeweitet oder wieder zurückgenommen werden müssten

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist in Deutschland am Samstag auf 189.174 gestiegen - das sind 458 mehr als am Vortag. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Gesundheitsämter der Bundesländer täglich veröffentlichen.

Besonders der Corona-Gau in der Fleischfabrik Tönnies mit mehr als 1.000 Infizierten dürfen den Wert nach oben katapultiert haben.