In Italiens Großstädten wächst die Sorge wegen der vielen Menschen, die sich angesichts des schönen Wetters mit sommerlichen Temperaturen in Parks und in Stadtzentren aufhalten. Befürchtet wird, dass es zu Menschenansammlungen kommt, was zu einer neuerlichen Steigerung der Epidemiekurve beitragen könnte. Im Mailänder Stadtviertel Navigli, in dem sich vor der Coronkrise das Nachtleben der Stadt abgespielt hatte, standen am Donnerstag unzählige Menschen vor Restaurants und Bars Schlange, um Take-away-Speisen zu erwerben. In den Parks mehrte sich am vierten Tag nach dem Ende des Lockdown die Zahl sonnenhungriger Mailänder, die joggten, mit dem Rad unterwegs waren oder Hunde spazieren führten.

Auch in Rom stürmten Menschen Grünanlagen und Parks, die seit Montag wieder offen sind. Bilder von Menschen ohne Atemschutzmasken, die sich nicht an die "Social distancing"-Regeln hielten, sorgten auf Sozialen Netzwerken für hitzige Debatten. "Wenn wir nicht aufpassen, sind wir in wenigen Tagen wieder im Lockdown", warnte eine Internet-Userin. Auch in Neapel waren unzählige Menschen entlang der Meerespromenade im Stadtzentrum unterwegs.

"Müssen umsichtig sein"

Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Salarief seine Mitbürger auf, sich an die Vorsichtsmaßnahmen zu halten. "Die Epidemiekurve sinkt stetig, doch wir müssen umsichtig sein. Es ist unmöglich, eine 1,4-Millionen-Metropole zu kontrollieren, daher muss ich an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger appellieren", sagte der Stadtchef.

Italien ist zur Verschärfung der Vorsichtsmaßnahmen entschlossen, sollten die Epidemiezahlen im Land wieder in die Höhe schnellen, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli vor dem Parlament. "Mit dem richtigen Verhalten seitens der Bürger hoffen wir jedoch, dass die Vorsichtsmaßnahmen aufs Minimum reduziert oder ganz abgeschafft werden", so Borrelli.

Nach knapp zwei Monaten kompletten Stillstands wegen des Coronavirus hatte in Italien am vergangenen Montag die "Phase 2" begonnen. Damit wurde ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität unternommen.

Bürgermeister über Menschenansammlungen empört

Der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala droht mit hartem Durchgreifen, sollten sich seine Mitbürger in der "Phase 2" nicht an die Abstandsregeln halten. Nachdem sich am Donnerstagabend hunderte Menschen im Mailänder Lokalviertel Navigli versammelt hatten, um Getränke und Take-away-Speisen zum Aperitiv zu erwerben, drohte Sala mit rigorosen Maßnahmen.

"Das ist ein Ultimaturm: Entweder halten sich die Menschen an die Vorsichtsmaßnahmen, oder ich verbiete Take-away-Speisen in Lokalen und Restaurants", sagte Sala am Freitag. Die Bilder der Menschenansammlungen bezeichnete er als "schandhaft", da die Epidemie in der Lombardei noch nicht besiegt worden sei.

"Mailand erlebt eine tiefe soziale und wirtschaftliche Krise und muss zur Arbeit zurück. Wir müssen neu starten, uns dabei an die Vorschriften halten", warnte der Stadtchef. Er könne eine 1,4 Millionen-Stadt nicht unter Polizeiaufsicht stellen. Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung sei von wesentlicher Bedeutung.

In Italiens Großstädten wächst die Sorge wegen der vielen Menschen, die sich angesichts des schönen Wetters mit sommerlichen Temperaturen in Parks und in Stadtzentren aufhalten. Befürchtet wird, dass es zu Menschenansammlungen kommt, was zu einer neuerlichen Steigerung der Epidemiekurve beitragen könnte. Nach knapp zwei Monaten kompletten Stillstands wegen des Coronavirus hatte in Italien am vergangenen Montag die "Phase 2" begonnen. Damit wurde ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität unternommen. Die italienischen Regionen machen Druck auf Rom für weitere Lockerungen.