Bei den Tests an rund 3.200 Versuchspersonen kämen die Mittel Remdesivir, Lopinavir sowie Ritonavir mit oder ohne der Wirkstoffe Interferon Beta und Hydroxychloroquin zum Einsatz, teilte die französische staatliche Forschungseinrichtung Inserm am Sonntag mit.

Getestet werden soll demnach an Patienten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien, die mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind und deswegen in einem Krankenhaus behandelt werden.

Tests unter strenger Aufsicht

Der Generaldirektor im französischen Gesundheitsministerium, Jerome Salomon, erläuterte, die Medikamente würden "unter strikter Aufsicht" getestet. Es sei "sehr wichtig, es schnell und unter diesen Bedingungen zu tun", fügte er mit Blick auf die weltweit massiven Folgen der Coronavirus-Pandemie hinzu. Die Testreihe trägt nach Salomons Angaben den Namen "Discovery" (Entdeckung), außerdem laufen laut Inserm weitere klinische Tests unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Namen "Solidarity" (Solidarität).

Bisher sind keine Medikamente für die Behandlung des neuartigen Coronavirus zugelassen. In aller Welt forschen Institute und Firmen an Mitteln gegen den Erreger der Lungenkrankheit Covid-19.

Weltweit haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 324.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 14.400 starben. Wegen der Pandemie beschlossen zahlreiche Länder drastische Schutzmaßnahmen wie Grenzschließungen und Ausgangsbeschränkungen, die die Weltwirtschaft massiv beeinträchtigen.