Fast 50 Jahre nach der Gründung des Outdoor-Unternehmens Patagonia setzt der Gründer Yvon Chouinard ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und überträgt sein rund 3 Milliarden Dollar schweres Unternehmen an eine gemeinnützige Stiftung. Zweck der Stiftung solle der Kampf gegen den Klimawandel sein. Zur Begründung äußerte er, dass "die Ressourcen der Erde trotz ihrer Unermesslichkeit" nicht unendlich seien, und "klar sei, dass wir ihre Grenzen überschritten haben".

100 Millionen Dollar jährlich für die Umwelt

"Wenn wir auf einen lebenswerten Planeten hoffen wollen – geschweige denn auf ein prosperierendes Unternehmen – müssen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen alles tun, was wir können. Wir müssen einen Weg finden, mehr Geld in die Bekämpfung der Umweltzerstörung zu stecken und gleichzeitig die Werte des Unternehmens zu bewahren", so Chouinard in einer Stellungnahme, die auf der Patagonia-Website veröffentlicht wurde. Laut der "New York Times" beläuft sich der jährliche Umsatz von Patagonia auf rund 100 Millionen Dollar.

Der Gewinn, der nicht in das Unternehmen reinvestiert wird, soll gemeinnützige Stiftungen bei der Bekämpfung der Umweltkrise unterstützen. Die Firma vertritt laut eigenen Angaben Werte wie Naturverbundenheit und Umweltschutz.

Umweltschutz als Lebensaufgabe

Die Geschichte von Patagonia begann in den 50er-Jahren, als der im US-amerikanischen Maine geborene Gründer Yvon Chouinard sich selbst ein Schmiedewerkzeug zulegte, um so seine eigene Kletterausrüstung herzustellen. Als leidenschaftlicher Bergsteiger und Kletterer wusste er, welche Verbesserungen möglich waren und setzte diese kurzerhand selbst um.

Zunächst produzierte und verkaufte er unter dem Namen "Chouinard Equipment" unter anderem Karabiner und Felshaken. Als er erkannte, dass durch das Hakenschlagen die Granit-Risse im Yosemite zerstört wurden, ließ er die Hakenproduktion stoppen. Im Jahr 1973 gründete er dann "Patagonia", nachdem er beim Klettern in Schottland realisiert hatte, wie praktisch Rugby-Hemden fürs Klettern waren. Später stieg er bei der Bekleidungsproduktion auf 100 % Biobaumwolle um und startete einen eigenen Zertifizierungsprozess. 

Seit 2002 spendet Patagonia jedes Jahr 1 Prozent des Umsatzes an Umweltorganisationen. Chouinard selbst gründete zusätzlich eine eigene Initiative namens "One Percent for the Planet", der sich bis 2006 knapp 400 weitere Firmen anschlossen.