Das starke Erdbeben südlich von Zagreb ist am Dienstag auch in Österreich deutlich zu spüren gewesen. Bei der ZAMG langten bis Mittwoch nicht weniger als 12.000 Wahrnehmungsberichte ein. Vor allem im Südosten der Steiermark und in Kärnten wurden die Erschütterungen zum Teil kräftig wahrgenommen.

Die meisten Personen reagierten aufgeregt oder erschrocken, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Weniger als sechs Prozent gaben an, ihr Haus verlassen zu haben oder beobachteten, wie sich kleine Gegenstände verschoben. Vereinzelt wurden auch das Auftreten von Haarrissen im Verputz oder kleine Risse gemeldet. Aus Wien wurden zahlreiche Wahrnehmungen über ein lang andauerndes Schwanken des Gebäudes - besonders in hohen Stockwerken - oder über ein Pendeln von hängenden Objekten wie Christbaumschmuck oder Luster gemacht.

Die kroatische Region bei den Städten Petrinja und Sisak wurde am Dienstag um 12.19 Uhr von einem Beben der Magnitude 6,4 (EMSC) erschüttert. Das Zentrum lag fünf Kilometer westlich der Stadt Sisak, etwa 130 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Die Tiefe des Bebens betrug rund zehn Kilometer. Bereits am Vortag, am 28. Dezember um 6.28 und um 7.49 Uhr hatten sich in der Region des jüngsten Bebens zwei kräftige Erdstöße ereignet, die ebenfalls in Österreich deutlich verspürt wurden. Ihre Magnituden betrugen 5,0 und 4,4.