China wollte nach Informationen der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua noch am Montagabend - 21.00 bis 22.00 Uhr MEZ - mit einer Rakete zum Mond starten. Geplant ist eine Mondlandung, erstmals seit mehr als vier Jahrzehnten soll wieder Gestein zur Erde geholt werden. Die Rakete vom Typ "Langer Marsch 5" sollte Dienstagfrüh Ortszeit vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan abheben.

Das nach der chinesischen Mondgöttin "Chang'e 5" genannte Raumschiff soll einen Lander auf den Erdtrabanten bringen, der Bohrungen machen und Gestein einsammeln soll. Bei einer erfolgreichen Rückkehr wäre China nach den USA und der Sowjetunion in den 60er und 70er-Jahren die dritte Raumfahrtnation, der ein solches Vorhaben gelingt. Zuletzt hatte die sowjetische "Luna 24"-Mission 1976 Mondstaub zur Erde gebracht.

Die Mission gilt als eine der kompliziertesten, die Chinas Raumfahrt bisher unternommen hat: Erstmals würde eine chinesische Aufstiegsstufe wieder vom Mond starten, Gesteinsproben mitnehmen und ein Docking-Manöver im Orbit des Erdtrabanten vornehmen, bevor die Rückkehrkapsel zur Erde zurückfliegt.

Es wäre auch erst der zweite reguläre Flug der mehr als 800 Tonnen schweren Rakete "Langer Marsch 5", nachdem ein solcher Typ im Juli die Marssonde "Tianwen-1" auf den Weg gebracht hatte. Anfangs gab es Probleme mit dem Triebwerk der neuen Schwerlastrakete, die zu einer Verschiebung der Mondmission um drei Jahre geführt hatten.