Mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Flugzeugabsturz des argentinischen Fußballers Emiliano Sala über dem Ärmelkanal will die britische Polizei einen 64-jährigen Verdächtigen nicht weiter strafrechtlich verfolgen. Nach einer "gründlichen Untersuchung der Todesumstände" werde die Polizei "keine Anklage wegen Totschlags beantragen", teilte die Polizei mit.

Die Ermittlungen über die Umstände der Flugabwicklung würden jedoch fortgesetzt. Die Polizei bekräftigte, sie werde die britische Zivilluftfahrtbehörde CAA bei ihren Ermittlungen "weiterhin zu unterstützen". Die britische Flugunfallermittlungsbehörde AAIB, die festgestellt hatte, dass das verunglückte Flugzeug nicht für den gewerblichen Luftverkehr zugelassen war, soll ihren Bericht am Freitag veröffentlichen.

Privatpilot verhaftet

Laut der Zeitung "Times" handelt es sich bei dem Mann, der Ende Juli 2019 kurzzeitig festgenommen worden war, um einen 64-jährigen Privatpiloten. Er soll demnach den Flug organisiert, die Maschine jedoch nicht selbst gesteuert haben.

Eine einmotorige Propellermaschine mit dem 28-jährigen Fußballer und dem 59-jährigen Piloten David Ibbotson an Bord war am 21. Jänner 2019 rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey vom Radar verschwunden. Sala war nach einem Millionen-Wechsel vom französischen Verein FC Nantes zum walisischen Premier-League-Club Cardiff City auf dem Weg zu seinem neuen Verein.

Seine Leiche wurde mehr als zwei Wochen nach dem Unglück in 67 Metern Wassertiefe im Flugzeugwrack gefunden. Dem Autopsiebericht zufolge starb Sala an schweren "Kopf- und Rumpfverletzungen". Die Leiche des 59-jährigen Piloten wurde bis heute nicht gefunden.