In der südpakistanischen Stadt Karachi sind binnen vier Tagen 14 Menschen aus noch ungeklärten Gründen ums Leben gekommen. Das teilten Behördenvertreter am Mittwoch mit. Es werde nun untersucht, ob der Staub von Sojabohnen dafür verantwortlich sein könnte. Die mysteriösen Todesfälle hatten auch zu Spekulationen über Schäden an einem Nuklearreaktor in der Stadt geführt und Panik ausgelöst.

Insgesamt seien seit Sonntag mehr als 200 Menschen in Krankenhäuser eingeliefert worden, sagte der lokale Behördenvertreter Hassan Sajid. Sie stammten aus dem Gebiet Kemari Town in der Nähe des Hafens. Lokalen Medien zufolge beschwerten sich Bewohner des Gebiets über Atembeschwerden, ein Brennen in der Nase, Jucken im Hals und tränende Augen.

Untersuchungen laufen

Das pakistanische Internationale Zentrum für chemische und biologische Wissenschaften habe den Staub von Sojabohnen als eine mögliche Ursache identifiziert, sagte der Informationsminister der Provinz Sindh, Saeed Ghani. Es fehlten aber noch konkretere Beweise, sagte der Nuklearwissenschaftler Atta ur Rahman gegenüber dem lokalen Fernsehsender Geo.

Der Staub von Sojabohnen könne schwere allergische Reaktionen auslösen und für Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen tödlich sein, sagte der Arzt Seemin Jamali vom Jinnah-Krankenhaus der Stadt, das die meisten Kranken aufgenommen hat. Vom Minister für maritime Angelegenheiten, Ali Zaidi, hieß es, ein Schiff mit aus den USA importierten Sojabohnen sei im Hafen abgeladen worden. Der Vorgang sei am Dienstag nach zunehmender Panik in dem Gebiet gestoppt worden.