In Japan ist ein Bergsteiger bei der Liveübertragung seines Aufstiegs zum Fuji verunglückt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, sucht ein Team von zehn Bergrettern seit dem Vortag nach dem Mann. Die Behörden waren durch Internet-Nutzer alarmiert worden, die der Liveübertragung von den schneebedeckten oberen Hängen des 3.776 Meter hohen Berges folgten.

Der Bergsteiger hatte die Bilder selbst gestreamt. Das Unglück ereignete sich bereits am Montagnachmittag. Der inzwischen wieder gelöschte Stream zeigt, wie der Mann offenbar ausrutschte und einige Sekunden bergab taumelte, bevor die Internet-Übertragung abbrach. In den letzten Passagen der Übertragung klagte er über eisige Temperaturen, tiefen Schnee, steile Abhänge und rutschigen Untergrund. Zuschauer versuchten den einsamen Bergsteiger vergeblich, vom Weitergehen abzuhalten. Zu dem Zeitpunkt lagen die Temperaturen in der Gipfelregion deutlich unter Null Grad.

Der höchste Berg Japans wird jedes Jahr von hunderttausenden Menschen erklommen. Die dafür empfohlene Saison reicht aber nur von Anfang Juli bis Ende August. In den anderen Monaten werden keine Unterkunftmöglichkeiten geboten - aber untersagt ist der Aufstieg nicht. "Eine Liveübertragung beim Bergsteigen ist gefährlich, weil sie die Aufmerksamkeit beeinträchtigen kann", sagte der Leiter des Rettungsteams, Kuniyasu Suzuki. "Man sollte das niemals machen."

Der Fuji liegt rund 100 Kilometer westlich von Tokio. Er wurde 2013 in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.