Fünf der 13 Migranten, die sich noch an Bord des Rettungsschiffes "Alan Kurdi" befanden, haben das Schiff verlassen können. Vier von ihnen sind minderjährig, wie die NGO Sea Eye, Betreiberin des Schiffes, das seit einer Woche auf einen die Möglichkeit wartet, einen Hafen anzulaufen, berichtete.

Einer der Schiffbrüchigen an Bord habe versucht, sich das Leben zu nehmen, so die NGO per Twitter. Der Migrant wurde evakuiert. "Die Lage an Bord der 'Alan Kurdi' wird für die Geretteten immer schwieriger. Wir fordern, dass die italienische Regierung dem Schiff einen sicheren Hafen zuweist wie vom Gesetz vorgesehen", twitterte die Hilfsorganisation am Samstag. Sie appellierte, die sofortige Landung der sieben Migranten zu erlauben, die sich noch an Bord des Schiffes befinden.

Italien verweigert Boot das Einlaufen

Die "Alan Kurdi" hatte am vergangenen Samstag 13 Menschen unweit der Küste Tunesiens von einem kleinen, überladenen Holzboot im Mittelmeer aufgenommen, unter ihnen acht Minderjährige. Zwei Buben, die unter schweren Angstattacken litten, durften inzwischen das Schiff verlassen und wurden von Malta an Land genommen.

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Auch nach dem offiziellen Regierungswechsel in Rom verweigert das Innenministerium der "Alan Kurdi" das Einlaufen in einen italienischen Hafen. Die Entscheidung von Ex-Innenminister Matteo Salvini sei nach wie vor aufrecht, zitierte die Hilfsorganisation Sea-Eye, Betreiberin der "Alan Kurdi", aus einem Schreiben des Ministeriums vom Donnerstag.