In Sibirien wüten weiter heftige Waldbrände. Nach Angaben der Forstverwaltung vom Mittwoch sind mittlerweile mehr als 2,8 Millionen Hektar Fläche abgebrannt. Dem Umweltministerium zufolge haben die Feuer damit ein größeres Ausmaß erreicht als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.

Aktuell gebe es 147 Brände auf einer Fläche von fast 107.000 Hektar. Am stärksten betroffen ist demnach die Region Irkutsk am Baikalsee. In mehreren nördlichen Regionen, auch in Alaska und Kanada, gibt es derzeit große Flächenbrände. Den Menschen in Sibirien machen weniger die Feuer selbst, sondern dichter Rauch zu schaffen. Einige klagten über Kopfschmerzen und Atemproblemen.

Vereinzelt gab es den Berichten zufolge Proteste, bei denen Betroffene die Behörden aufforderten, sie besser zu schützen. Aus Sibirien und vom Ural gibt es Bilder von Städten und Dörfern, die einen vom Qualm bedeckten Himmel zeigen. Betroffen sind Großstädte wie Nowosibirsk, Jekaterinburg und Krasnojarsk. In einigen Gebieten betrug die Sichtweite lokalen Medienberichten zufolge weniger als 100 Meter. Einige Flugverbindungen seien deswegen eingestellt worden.

Umweltschützer schlossen nicht aus, dass der Rauch bei ungünstiger Wetterlage auch in die Tausende Kilometer entfernte Hauptstadt Moskau ziehen könnte. Russlands Umweltminister Dmitri Kobylkin wollte sich am Mittwoch ein Bild an Ort und Stelle machen. Ministerpräsident Dmitri Medwedew sagte zuvor: "Bisher besteht keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit und das Leben der Menschen, aber eine Prognose ist wirklich schwierig." Den Behörden zufolge bekämpfen derzeit mehr als 2.700 Einsatzkräfte die Feuer. Auch Löschflugzeuge und speziell ausgebildete Fallschirmjäger werden eingesetzt.

In Russland kommt es immer wieder zu schweren Wald- und Flächenbränden mit Verletzten und Toten. Bereits im April brannten in der Region Transbaikalien Häuser nieder. Sibirien hat derzeit mit Trockenheit und vergleichsweise hohen Temperaturen zu kämpfen.