Die Umweltstiftung WWF sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Sie unterstütze seit vielen Jahren Wildhüter, die verdächtigte Wilderer systematisch gefoltert und teils ermordet hätten, berichtete das Online-Magazin "Buzzfeed". Der World Wide Fund For Nature zeigte sich schockiert und kündigte eine unabhängige Untersuchung an.

Der in Großbritannien bekannte Abenteurer und Fernsehstar Ben Fogle beendete unterdessen seine Zusammenarbeit mit dem WWF über Twitter. "Buzzfeed" hat nach eigenen Angaben in Afrika und Asien Opfer brutaler paramilitärischer Wildhüter getroffen, mit denen der WWF zusammenarbeite. "Die beliebte Wohltätigkeitsorganisation mit dem kuscheligen Panda-Logo finanziert in Nationalparks in Asien und Afrika paramilitärische Kräfte, rüstet sie aus und arbeitet direkt mit ihnen zusammen, und zwar Kräfte, denen vorgeworfen wird, zahlreiche Menschen geschlagen, gefoltert, sexuell angegriffen und ermordet zu haben", schreibt "Buzzfeed". In einem afrikanischen Land soll der WWF an einer dubiosen Aktion beteiligt gewesen sein, bei der Sturmgewehre von einer berüchtigten Armee gekauft werden sollten.

Wiederholt Foltervorwürfe

Das Online-Magazin schildert den Fall eines Mannes in Nepal, der von Wildhütern 2006 zu Tode gefoltert worden sein soll. Das sei kein Einzelfall: 2017 hätten Ranger in Kamerun einen Elfjährigen vor den Augen seiner Eltern gefoltert. Die Reporter werfen dem WWF vor, sich in Nepal dafür eingesetzt zu haben, dass die Anklagen fallen gelassen werden. Einer der Beschuldigten sei später vom WWF eingestellt worden.

"Wir nehmen jegliche Vorwürfe sehr ernst", teilte der WWF in London mit. Die Organisation habe strikte Regeln für sich selbst und ihre Partner zum Schutz der einheimischen Bevölkerung. "Menschenrechte gehören zum Kernbereich unserer Mission."

Der WWF ist eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt. Er wurde 1961 in Zürich gegründet und hat seinen Sitz bis heute in Gland bei Genf. "Unsere Mission ist es, eine Welt zu schaffen, in der Menschen und Wildtiere zusammen gedeihen können", heißt es auf der Webseite. Die Organisation ist in mehr als 100 Ländern aktiv.