Mit einem Bußgottesdienst beendeten Papst, Bischöfe und Ordensobere ihr weltweites Krisentreffen zum Missbrauch in der Kirche am Samstagabend. "Wir bekennen, dass wir die Schuldigen geschützt und die Opfer zum Schweigen gebracht haben", sprach Neuseelands Kardinal John Dew eines von fünf Schuldbekenntnissen in der knapp einstündigen Andacht in der Sala Regia des Apostolischen Palastes.

Papst Franziskus zelebriert zum Ende des ersten Gipfeltreffens im Vatikan zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche mit einer Messe in der Sala Regia. Es folgt die Ansprache des Kirchenoberhauptes, mit der die viertägige Gipfelkonferenz zum Thema Kinderschutz beendet wird. Darin will der Papst Ergebnisse der Konferenz zusammenfassen und Ausblicke auf - die von vielen Opfern und Opferschutzverbänden vehement geforderten - weiteren Schritte geben.

Die Chefs der 114 Bischofskonferenzen weltweit und weitere rund 70 Teilnehmern führten seit Donnerstag Gespräche, um Wege zu finden, sexuelle Misshandlungen von Kindern durch Geistliche zu verhindern. Viele Vorschläge und Ideen standen zur Diskussion, bindende Beschlüsse können die Teilnehmer auf der Konferenz nicht fassen. Auch eine Abschlusserklärung war nicht vorgesehen.

Bischof Philip Naameh aus Ghana verglich seine Mitbrüder mit dem verlorenen Sohn des biblischen Gleichnisses. Wie diese hätten sie ihr Erbe verschleudert. "Wir waren zu selbstgefällig, uns mit den dunklen Seiten unserer Kirche auseinanderzusetzen", sagte Naameh in seiner Predigt.