Das in Malta festgehaltene Rettungsschiff "Seefuchs" trägt nach Angaben seiner Betreiber nun die deutsche Flagge. Der in Regensburg ansässige Verein "Sea-Eye" teilte am Freitagabend mit, nach einem viermonatigen Flaggenstreit mit den Niederlanden habe es einen positiven Bescheid der deutschen Behörden gegeben.

Diese hätten sich gegenüber der Organisation "aufgeschlossen, unpolitisch und sehr konstruktiv" verhalten, erklärte Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler. Er sprach von einer "lösungsorientierten Zusammenarbeit".

Die "Seefuchs" wird seit Juni in Malta festgehalten, weil die Niederlande dem Schiff den Flaggenschutz entzogen hatten. Sea-Eye forderte die Behörden des Mittelmeerstaates auf, das Schiff nun auslaufen zu lassen. "In den kommenden Tagen wird sich nun zeigen, wie Malta mit der Souveränität eines deutschen Schiffes umgeht", erklärte der Verein.

Malta hat seit dem Sommer mehrere Flüchtlings-Rettungsschiffe festgehalten, angeblich wegen Unklarheiten bei der Zulassung. Im September hatte der EU-Staat als Bedingung für eine Erlaubnis zum Ablegen gemacht, dass die Betreiber der Schiffe der Flüchtlingsrettung abschwören.

Die "Seefuchs" soll künftig allerdings nicht mehr für Rettungseinsätze im Mittelmeer eingesetzt werden, sondern nach Deutschland gebracht und verkauft werden. Für die Hilfseinsätze habe der Verein ein größeres Schiff erworben, erklärte Sea-Eye.