Beinahe 18 Jahre nach seiner Festnahme ist ein französischer Drogenschmuggler aus Indonesien abgeschoben worden. Der 45-Jährige durfte das Land nach Ablauf seiner Bewährungsfrist am Samstag in Begleitung seiner Mutter mit einem Linienflug verlassen. Die beiden sollten am Sonntag in Frankreich eintreffen.

Michael Blanc war zu Weihnachten 1999 am Flughafen der indonesischen Urlaubsinsel Bali mit 3,8 Kilogramm Haschisch in seinen Taucherflaschen gefasst worden. Während seines Prozesses entkam er nur knapp der Todesstrafe und wurde zunächst zu lebenslanger Haft verurteilt. Sein Fall löste in Frankreich große Empörung aus und war Thema auf höchster politischer Ebene.

Unermüdliche Mama

Nicht zuletzt durch die unermüdlichen Bemühungen seiner Mutter Helene Le Touzey wurde seine Strafe 2008 auf 20 Jahre verringert. 2014 gelang es mit ihrer Hilfe, Blancs Freilassung auf Bewährung durchzusetzen - ein äußerst seltener Fall für einen wegen Drogen verurteilten Ausländer in Indonesien. Während einer vierjährigen Frist musste Blanc weiter im Land bleiben. Diese lief am Samstag ab.

Indonesien hat mit die schärfsten Anti-Drogen-Gesetze der Welt, häufig wird die Todesstrafe verhängt. Nach Angaben von Aktivisten sitzen in dem südostasiatischen Land derzeit 70 Menschen wegen Drogendelikten in Todeszellen, darunter sind 42 Ausländer.